22.05.2017
Am Abend sind wir häufig nicht mehr so leistungsfähig wie tagsüber. Eine Bestrahlung mit blauem Licht kann hier Abhilfe schaffen, berichten Forscher der Universität Basel im Fachblatt Frontiers in Physiology.
Viele Sportwettkämpfe finden am späten Abend während der „Prime Time“ im Fernsehen statt – wenn viele Athleten häufig nicht mehr ihre volle Höchstleistung erzielen. Eine Bestrahlung mit blauem Licht kann hier eventuell helfen, wie die Wissenschaftler in einer aktuellen Studie mit 74 jungen männlichen Athleten herausgefunden haben. Sie untersuchten, ob sich eine Lichtbestrahlung vor einem Rad-Zeitfahren auf die Leistung auswirkt. Bekannt ist, dass blaues Licht die Produktion des „Schlafhormons“ Melatonin verringert. Die Forscher prüften die Hypothese, ob durch eine Unterdrückung des Melatonins die Ausdauerleistung verbessert werden kann. Und tatsächlich: Wurden die Studienteilnehmer blauem Licht ausgesetzt, erhöhte dies die Leistung im Endspurt des Zeitfahrens deutlich. Die verbesserte Leistung korrelierte mit der Menge an blauem Licht. Dieses konnte das Schlafhormon Melatonin also wirksam unterdrücken und damit den Schlaf-Wach-Rhythmus der Athleten beeinflussen.
Eine Bestrahlung mit hellem Licht führte zwar gegenüber dem Kontrolllicht zu einem geringen Anstieg der Gesamtleistung, der Unterschied war aber nicht signifikant. „Da im Spitzensport jedoch selbst geringe Unterschiede relevant sind, soll dies in weiteren Studien genauer untersucht werden“, sagt Studienteiler Prof. Arno Schmidt-Trucksäss. Für die Studie wurden die Athleten zufällig in drei Gruppen eingeteilt, die während einer Stunde hellem Licht, blauem monochromatischem Licht oder Kontrolllicht ausgesetzt wurden. Unmittelbar nach der Belichtung folgte der Leistungstest auf dem Fahrrad-Ergometer.
NK