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12.10.2023
Bei Personen, die nachts viel Licht ausgesetzt waren, erhöhte sich das Risiko für eine Depression um 30 Prozent, während es bei denjenigen, die tagsüber überdurchschnittlich viel Licht bekamen, um 20 Prozent niedriger war. Ähnlich verhielt es sich bei selbstverletzendem Verhalten, Psychosen, bipolaren Störungen, generalisierten Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen, wie die Studie mit knapp 87.000 Teilnehmenden zeigt. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass es zur Vorbeugung psychischer Probleme beitragen kann, in der Nacht Licht zu vermeiden und sich tagsüber hellem Licht auszusetzen.
Prof. Sean Cain, der die Studie mit seinem Team in der Fachzeitschrift „Nature Mental Health“ veröffentlicht hat, erläuterte, dass sich unser Gehirn so entwickelt habe, dass es am besten bei hellem Licht am Tag und möglichst ohne Licht in der Nacht funktioniere. „Heutzutage stellt der Mensch diese Biologie in Frage, indem er rund 90 Prozent des Tages in Innenräumen unter elektrischer Beleuchtung verbringt, die im Vergleich zu natürlichen Licht- und Dunkelzyklen tagsüber zu schwach und nachts zu hell ist. Dies verwirrt unseren Körper. Wenn die Menschen verstehen, dass die Lichtexposition einen starken Einfluss auf ihre psychische Gesundheit hat, können sie einfache Maßnahmen ergreifen, um ihr Wohlbefinden zu verbessern: Es geht darum, tagsüber helles Licht und nachts Dunkelheit zu bekommen.“
Quelle: DOI 10.1038/s44220-023-00135-8