02.07.2020
Einige Medikamente können die Haut empfindlicher gegenüber der Sonne machen. „Im Winter spielt das kaum eine Rolle, aber jetzt im Sommer kann durch Medikamente das Risiko für Sonnenbrände und andere Hautschäden steigen“, warnt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Die lichtbedingte Hautreaktion kann sofort oder verzögert nach einigen Tagen einsetzen.
Eine Vielzahl von Arzneimittel kann als unerwünschte Wirkung die Lichtempfindlichkeit der Haut steigern. Dazu gehören zum Beispiel einige wasserausschwemmende Medikamente (Diuretika) und andere Blutdrucksenker, verschiedene Schmerzmittel oder Antibiotika. „Bei dem antidepressiven Johanniskraut wird die Nebenwirkung der Lichtempfindlichkeit hingegen oft überschätzt“, sagt Benkert. Wenn ein Patient die therapeutischen Dosierungen nicht überschreitet und extreme Sonnenstrahlung vermeidet, seien keine ernsten Symptome zu erwarten. Patienten fragen am besten vor dem Sonnenbaden in ihrer Apotheke nach, ob sie betroffen sein könnten.
Wer ein Medikament einnehmen muss, das die Haut empfindlicher macht, sollte auf einen sehr guten Sonnenschutz achten und in der Mittagszeit die Sonne meiden. Die Hautreaktionen werden vor allem durch den UV A-Anteil des Sonnenlichts ausgelöst. Dieser wird durch Glas oder dünne Kleidung nicht abgehalten. Daher schützt Fensterglas ohne UV-undurchlässige Folien nicht ausreichend. Reichen die Schutzmaßnahmen nicht aus, um die Hautreaktion abzuschwächen, kann der verordnende Arzt die Dosis senken.
ABDA/NK