05.12.2019
Herzerkrankungen fordern jährlich fast 18 Millionen Todesopfer, von denen viele auf Bluthochdruck zurückzuführen sind. Der kann durch Medikamente behandelt werden, teilweise genügen aber schon Änderungen des Lebensstils wie gesünderes Essen, Gewichtsverlust und regelmäßige Bewegung. Dauerhafte Verhaltensänderungen werden jedoch häufig zur Herausforderung, und genau hier kommt Achtsamkeit ins Spiel.
Für eine Studie dazu entwickelte ein Forscherteam der Brown University in Rhode Island ein spezielles, auf Achtsamkeit basierendes Programm zur Blutdrucksenkung, das 43 Teilnehmer mit Bluthochdruck neun Wochen lang absolvierten. Darin wurden Techniken eingesetzt, um die Aufmerksamkeit zu kontrollieren, die Regulation der Gefühle zu verbessern sowie das Bewusstsein für gesunde und ungesunde Verhaltensweisen zu schärfen. Dieses Training verbesserte die Selbstregulation deutlich und verringerte die Blutdruckwerte: Die Risikofaktoren Salz-, Alkoholkonsum und körperliche Aktivität näherten sich den offiziellen Empfehlungen an. Auch ein Jahr später waren die positiven Effekte noch vorhanden. Erfreulicherweise waren sie bei Teilnehmern mit einem unkontrollierten Bluthochdruck am stärksten. Bei ihnen sank der Blutdruck durchschnittlich um 15,1 mmHg.
Weitere Studien folgen
Prof. Eric Loucks sagte: „Wir wissen genug über Bluthochdruck, so dass wir ihn theoretisch bei jedem Menschen kontrollieren können - und dennoch bleibt etwa die Hälfte aller diagnostizierten Menschen außer Kontrolle. Achtsamkeit könnte einen anderen Ansatz darstellen, um diesen Menschen zu helfen, ihren Blutdruck zu senken, indem sie verstehen, was in ihrem Geist und in ihrem Körper vor sich geht.“
Derzeit wird eine Folgestudie mit mehr als 200 Teilnehmern durchgeführt. Louks erhofft sich davon, dass das Achtsamkeitstraining als Behandlungsoption für Menschen mit hohem Blutdruck Anerkennung findet.
ZOU