Gesundheit

Zu hoher Blutdruck bei falscher Armposition

PZ  |  14.10.2024

Bei der Blutdruckmessung wird der Messarm auf dem Tisch abgelegt. Eine aktuelle Untersuchung zeigt: Wird diese Regel nicht befolgt und hängt der Arm stattdessen runter, resultieren zu hohe Messergebnisse.

Bei einer Frau wird der Blutdruck gemessen.
Der Arm, an dem die Blutdruckmanschette sitzt, sollte bei der Messung unbedingt auf einem Tisch liegen.
© macniak/iStockphoto

Bevor der Blutdruck gemessen wird, sollte man sich kurz ausruhen und den Arm für die Messung auf einem Tisch ablegen. Wird diese Regel nicht befolgt, zeigt das Messgerät deutlich erhöhte Werte:  Liegt der Arm bei der Messung im Schoß, war der systolische Blutdruck in einer Studie bei den Teilnehmenden um 3,9 mmHg und der diastolische Blutdruck um 4,0 mmHg höher als bei der Messung mit auf dem Tisch abgelegten Arm. Hing der Arm an der Seite herunter, war der Unterschied mit +6,5 mmHg systolisch und +4,4 mmHg diastolisch sogar noch größer. Die Studienergebnisse sind im Fachjournal „JAMA Internal Medicine“ erschienen.

Differenzen sind plausibel

Für die Abweichungen gebe es eine einfache Erklärung, schreiben die Studienautoren. Erstens befinde sich die Manschette nicht mehr auf Herzhöhe, sondern darunter, wenn der Arm im Schoß abgelegt und mehr noch, wenn er hängen gelassen werde. Dadurch steige der hydrostatische Druck in der Oberarmarterie. Zweitens falle auch der venöse Rückfluss bei einer tieferen Position des Arms geringer aus, wodurch es kompensatorisch zu einer Vasokonstriktion und einem Blutdruckanstieg komme. Schließlich könne eine fehlende Stütze des Armes auch dazu führen, dass die Muskeln angespannt werden, wodurch der Blutdruck ebenfalls vorübergehend ansteige.

Um zu vermeiden, dass der Blutdruck von Patienten überschätzt wird, sollte daher unbedingt auf die korrekte Armposition geachtet werden. Weitere häufige Fehlerquellen bei der Blutdruckmessung sind eine zu enge oder zu weite Manschette oder auch eine fehlende Ruhezeit unmittelbar vor der Messung.

An der Untersuchung nahmen 133 Freiwillige im Alter zwischen 18 und 80 Jahren aus Baltimore teil. Bei allen Teilnehmenden wurden nacheinander mit ausreichend zeitlichem Abstand dazwischen jeweils vier Blutdruck-Messreihen à drei Messungen vorgenommen, deren Ergebnisse dann gemittelt wurden:

  • eine, bei der der Messarm vor dem Probanden auf dem Tisch lag,
  • eine, bei der der Messarm im Schoß des Patienten lag,
  • eine, bei der der Messarm an der Seite herunterhing und
  • eine zweite, bei der der Messarm auf dem Tisch abgelegt war, um die erste zu validieren.

Die Messungen erfolgten mit einer passenden Oberarmmanschette am rechten Arm. Mit Ausnahme der Armposition waren die Bedingungen, unter denen die Messungen stattfanden, identisch.

Quelle: DOI 10.1001/jamainternmed.2024.5213

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