10.07.2015
Cannabis kann Schmerzen und Übelkeit lindern. Als Kehrseite der Medaille können jedoch auch Gedächtnisstörungen, Ängste und Abhängigkeit auftreten. Europäischen Wissenschaftlern ist es nun gelungen, diese Nebenwirkungen zu unterbinden.
Forscher fanden dabei einen Reaktionsweg, der für einige schädliche Auswirkungen des Cannabis-Hauptwirkstoffs THC verantwortlich ist. Werde dieser Signalweg blockiert, könne THC weiter seine positive Wirkung entfalten, ohne dass es beispielsweise zu Gedächtnisstörungen komme. Das berichten Wissenschaftler um Dr. Peter McCormick von der University of East Anglia in Großbritannien in der Fachzeitschrift PLOS ONE Biology. Sie hatten in Verhaltensversuchen mit Mäusen den Einfluss von THC auf Signalwege im Gehirn untersucht. Auf den schmerzstillenden Einfluss des THCs hatte die Behandlung dagegen keine negativen Auswirkungen.
Obwohl ihre Studie mit Mäusen durchgeführt wurde, bestehe die Hoffnung, dass dieser Durchbruch den Weg zu einer sichereren Therapie auf Cannabis-Basis ebne, die sich nicht auf Stimmung, Wahrnehmung oder Gedächtnis der Patienten auswirke, so die Forscher. THC, der aktive Bestandteil des Cannabis sei medizinisch in einem breiten Bereich anwendbar. Nicht zuletzt hatten die Forscher in früheren Studien zeigen können, dass der Wirkstoff die Tumorgröße bei Krebspatienten verringern konnte. Deshalb wäre es ein großer Vorteil, wenn es möglich sei, die unerwünschten Begleiterscheinungen des THCs auszuschalten und gleichzeitig von den positiven zu profitieren.
HH