Was ist das? - Definition
Eine Kehlkopfentzündung wird als chronisch bezeichnet, wenn die Beschwerden über Wochen oder Monate anhalten. Die akute klingt dagegen meist innerhalb weniger Tage ab.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Der Kehlkopf liegt im unteren Rachenraum. Er besteht aus mehreren Knorpelanteilen. Der größte ist besonders bei Männern als so genannter "Adamsapfel" am Hals zu erkennen. Innerhalb des Kehlkopfskeletts befinden sich die Stimmbänder. Sie werden durch feine Muskeln unterschiedlich weit gestellt, die durchströmende Atemluft erzeugt Schallwellen und damit die Stimme.
Folgende Einflüsse und Belastungen können zur chronischen Stimmbandreizung führen:
- Rauchen
- Arbeiten in staubreicher Umgebung oder bei ungünstigen Witterungsverhältnissen.
- Chronische Überbelastung der Stimme (z.B. Wirte, Bauarbeiter oder Sprechberufe), aber auch eine falsche Sprechtechnik reizt die Stimmbänder.
- Behinderte Nasenatmung und dadurch bedingte Mundatmung führt zur Austrocknung der Stimmbänder.
- Wird eine akute Kehlkopfentzündung nicht ausreichend behandelt, kann sie in eine chronische übergehen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das charakteristische Symptom der Kehlkopfentzündung ist die Heiserkeit. Im schlimmsten Fall bleibt die Stimme ganz weg und es kann nur noch geflüstert werden. Zusätzlich beklagt der Betroffene ein Kratzen im Hals und muss sich ständig räuspern. Im Gegensatz zur akuten Kehlkopfentzündung halten die Beschwerden bei der chronischen über Wochen bis Monate an.
Verhaltenstipps
- Wenn möglich sollten ungünstige Berufseinflüsse (z.B. Arbeiten bei zugigen Verhältnissen oder Regen) ausgeschalten werden.
- Wichtig ist die "Stimmschonung", der Betroffene sollte möglichst wenig sprechen. Bei falscher Stimmtechnik ist ein Logopäde zur Rate zu ziehen.
- Um die Stimmbänder nicht zusätzlich zu reizen, sollte man nicht Rauchen und verrauchte Räume meiden.
- Liegt der chronischen Stimmbandreizung eine behinderte Nasenatmung zugrunde, muss diese evtl. operiert werden.
- Inhalationen mit Kamille oder Salbei fördern den Heilungsprozess.
- Wegen der feuchten Luft ist ein Urlaub (oder ein Kuraufenthalt) am Meer oft wohltuend.
- Bei länger als 3-4 Wochen anhaltender Heiserkeit, die sich trotz Behandlung nicht bessert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 22.11.2011
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.