06.04.2018
Das chinesische Schattenboxen Tai Chi kann dabei helfen, die körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von Menschen, die unter einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden, zu verbessern. Dies zeigt eine neue Studie aus China und Großbritannien.
Sowohl bei der Tai Chi-Gruppe als auch bei Teilnehmern, die an einer sogenannten pneumologischen Rehabilitation teilgenommen hatten, verbesserten sich innerhalb von zwölf Wochen die Krankheitssymptome. Bei einer pneumologischen Rehabilitation (PR) werden körperliches Training, eine Veränderung des Lebensstils und Patientenschulung kombiniert. Nach weiteren zwölf Wochen, in denen alle Teilnehmer dazu ermutigt worden waren, das Erlernte weiter zu praktizieren, habe die Tai Chi-Gruppe sogar besser abgeschnitten als die PR-Gruppe, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift CHEST. Dies galt für die Krankheitssymptome genauso wie auch für die zurückgelegte Strecke bei einem 6-Minuten-Gehtest, Atemnot und die Stärke des Oberschenkelmuskels. In Kombination mit einer medikamentösen Therapie seien die langsamen, methodischen Bewegungsabläufe der chinesischen Kampfkunst demnach mindestens ebenso gut geeignet, COPD-Symptome zu lindern, wie eine klassische pneumologische Rehabilitation, resümieren die Wissenschaftler.
Zwar sprechen sich die Forscher ausdrücklich für die pneumologische Rehabilitation aus. Doch sei der Zugang zu entsprechenden Angeboten nicht immer gewährleistet. Dort, wo es für COPD-Patienten schwierig sei, ein solches Angebot wahrzunehmen, könnte Tai Chi eine effektive und kostengünstige Alternative darstellen. „Körperliche Aktivität ist ein Schlüsselelement, um COPD-Symptome zu verringern“, sagt Erstautor Michael I. Polkey vom The Royal Brompton & Harefield NHS Foundation Trust und Imperial College London. Tai Chi beinhaltet Dehn- und Atemübungen in Kombination mit koordinierten Bewegungsabläufen.
HH