22.01.2016
Geht eine Magen-Darm-Infektion um, wirft das oft die ganze Familie aus der Bahn. Es erkrankt aber längst nicht jeder: Dass manche Menschen weniger anfällig gegenüber solchen Keimen sind, scheint im Erbgut verankert zu sein, wie US- Forscher jetzt festgestellt haben.
Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Keimen, speziell Escherichia coli -Bakterien (E. coli), könnte demnach bis hinunter in die Erbinformationen der DNS reichen. Die Wissenschaftler hatten 30 Versuchspersonen E. coli - Bakterien ausgesetzt, die spezielle Giftstoffe freisetzen und oft für Durchfallerkrankungen auf Reisen verantwortlich sind. Wie die Analyse von Blutproben zeigte, gab es zwischen sechs Personen mit schweren Symptomen und sechs Personen ohne Anzeichen einer Krankheit deutliche Unterschiede. Dies berichten die Forscher im Journal of Infectious Diseases. Unter den tausenden von Genen fanden sie deutliche Unterschiede in der Aktivität von 29 Genen, die mit dem Immunsystem zusammenhängen.
„Wir interpretieren die Unterschiede als Anzeichen einer angeborenen Resistenz gegen Infektionen“, sagt der Mediziner Ephraim Tsalik von der Duke Universität in Durham. So gebe es möglicherweise bestimmte genetische Merkmale, die die Ansteckungsgefahr verringern oder erhöhen. Die Wissenschaftler hoffen nun, ihre Ergebnisse auch bei anderen Infektionen wie Grippe oder Atemwegserkrankungen wiederholen zu können. „Wir haben einige Genen gefunden, die mit der Immunabwehr zusammenhängen, auf die wir uns fokussieren können“, sagt Tsalik. In der Zukunft könnte hier vielleicht ein neuer Weg liegen, die Immunabwehr zu stärken und vor Menschen besser vor Infektionen zu schützen.
HH