26.05.2020
Neue Studienergebnisse zeigen, dass ein negativer Befund aus einer qualitativ hochwertigen Darmspiegelung bis zu 17,4 Jahre lang mit einer niedrigeren Erkrankungs- und Todesrate durch Darmkrebs verbunden war. Dies lässt vermuten, dass Darmspiegelungen zur Krebsfrüherkennung auch seltener als alle zehn Jahre durchgeführt werden können.
Bei einer einzigen Darmspiegelung mit negativem Ergebnis war das Auftreten von Dickdarm- und Enddarmkrebs um 84 Prozent niedriger, und Todesfälle durch Krebs in diesen Bereichen waren um 90 Prozent reduziert. Dies ergab eine Beobachtungsstudie zur Abschätzung des Langzeit-Krebsrisikos nach Darmspiegelungen, die in der Fachzeitschrift „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht wurde.
Aktuelle Richtlinien empfehlen für Erwachsene ab 50 Jahren bei durchschnittlichem Risiko, Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren durchzuführen. Diese Empfehlung basiert auf Schätzungen, wie lange eine Krebsvorstufe (Adenom) braucht, um sich zu einem Krebs zu entwickeln. Die neuen Studienergebnisse legen nahe, dass das derzeit empfohlene Zehn-Jahres-Intervall sicher ist und eventuell sogar verlängert werden könnte.
Forscher des Nationalen Forschungsinstituts für Onkologie Maria Sklodowska-Curie in Warschau hatten Screening-Register mit Daten von 165.887 Personen analysiert, um das langfristige Risiko für Darmkrebs nach Darmspiegelungen von hoher und niedriger Qualität zu bewerten. Es zeigte sich, dass nur bei qualitativ hochwertigen Koloskopien mit einem negativen Befund von einem geringen Krebsrisiko ausgegangen werden kann.
Die Forscher weisen darauf hin, dass ihre Ergebnisse im Gegensatz zu früheren Berichten, die den Nutzen der Koloskopie bei Frauen in Frage gestellt haben, deutlich belegen, dass die Krebsfrüherkennung durch eine Darmspiegelung effizient und wirksam ist.
ZOU