14.03.2018
Menschen, die dem Glück nachjagen, haben den Ergebnissen zufolge oft das Gefühl, am Tag zu wenig Zeit zu haben. Diese Empfindung macht sie paradoxerweise unglücklich, wie die Forscher feststellten. Dagegen empfanden Teilnehmer ihre Zeit als weniger knapp bemessen, wenn sie das Gefühl hatten, bereits glücklich zu sein. Dies berichten die Forscher um Aekyoung Kim von der Rutgers University in den USA und Sam Maglio von der University of TorontoScarborough in Kanada in der Fachzeitschrift Psychonomic Bulletin & Review. „Die Zeit scheint, während man nach Glück strebt, zu verschwinden“, sagen die Forscher. Dies gelte allerdings nur, wenn das Glück als Ziel betrachtet werde, für das man sich weiter anstrengen müsse. Da es mehr Zeit benötige, etwas Schönes zu erleben und die damit verbundenen Gefühle zu genießen als beispielsweise etwas zu kaufen, führe das Gefühl von Zeitmangel auch dazu, dass viele Menschen materielle Güter bevorzugten, anstatt sich an schönen Freizeiterlebnissen zu erfreuen.
Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie sich das Streben nach Glück oder der Zustand des Glücklichseins auf das Zeitempfinden auswirken. Hierfür hatten sie Studienteilnehmer in vier Gruppen eingeteilt. Die ersten zwei sollten versuchen, glücklicher zu werden, indem sie entweder Dinge aufschrieben, die sie glücklich machen würden, oder versuchten, sich glücklicher zu fühlen, während sie einen langweiligen Film schauten. In beiden Fällen war es das Ziel, glücklicher zu werden – ein Ziel, das die anderen beiden Gruppen bereits erreicht hatten. Diese sollten sich entweder vorstellen, glücklich zu sein, während sie eine Slapstick-Komödie anschauten, oder Gegenstände auflisten, die verdeutlichten, dass sie bereits glücklich sind. Anschließend gaben alle Teilnehmer an, wie viel freie Zeit ihnen gefühlt zur Verfügung steht.
HH