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04.11.2024
Schon seit mindestens 2003 gibt es den Trend, das Haus seltener zu verlassen. Covid-19 hat dies noch deutlich verstärkt: Die durchschnittliche Zeit für außerhäusliche Aktivitäten sank von 334 Minuten pro Tag im Jahr 2019 auf 271 im Jahr 2021 – von etwa 5,5 Stunden pro Tag auf 4,5 Stunden. Außerdem wendeten die Menschen fast 12 Minuten weniger für tägliche Fahrten mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf. Zum Vergleich: Zwischen 2003 und 2019 hatte die Zeit außer Haus jährlich im Schnitt um 1,8 Minuten pro Tag abgenommen und die Fahrten um etwa 30 Sekunden. Das zeigt eine Umfrage unter 34.000 US-Amerikanern, die im Fachmagazin „Journal of the American Planning Association“ erschienen ist.
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Die Arbeit von zu Hause erklärte einen Teil dieses Trends, aber auch bei anderen Betätigungen außer Haus gab es große Rückgänge, z. B. beim Einkaufen. Auch mehr Sport- und Trainingsaktivitäten werden jetzt zu Hause absolviert – höchstwahrscheinlich, weil die Menschen sich Fitnessgeräte zugelegt haben.
Die Zeit, die die Menschen außer Haus verbringen, hat nur geringfügig wieder zugenommen: Zwischen 2021 und 2023 ist sie von 270 Minuten auf 281 Minuten gestiegen, also nur um 11 Minuten. Das sind immer noch 53 Minuten weniger als 2019. Und das scheint auch so zu bleiben: 2023 gab es praktisch unveränderte Werte im Vergleich zu 2022.
Verbesserungen in der Informationstechnologie und deren Nutzung während der Pandemie waren einer der Haupttreiber für diesen Trend, der sich auf die Zukunft der Städte auswirken wird. Denn wenn immer mehr Menschen zu Hause arbeiten und online einkaufen, werden weniger Büro- und Geschäftsgebäude benötigt. Städteplaner müssen dies berücksichtigen, z. B. durch mehr Parkflächen für Lieferfahrzeuge.
Quelle: DOI 10.1080/01944363.2024.2385327