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17.05.2022
Speiseröhrenkrebs und die Vorstufe Barrett-Ösophagus treten am häufigsten bei über 65-Jährigen auf. Ein Forschungsteam beobachtete jedoch, dass sich die Krebsrate in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen von 49 auf 94 pro 100.000 Patienten fast verdoppelt hatte, während der Barrett-Ösophagus von 304 auf 466 pro 100.000 Patienten zugenommen hatte.
„Diese starke Zunahme der Prävalenz sollte Ärzte beunruhigen, und wir sollten darüber nachdenken, Patienten mittleren Alters bei einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs häufiger zu untersuchen“, sagte Prof. Dr. Bashar J. Qumseya von der Universität Florida, der die Ergebnisse auf der wissenschaftlichen Tagung „Digestive Disease Week“ in San Diego vorstellte.
Speiseröhrenkrebs verursacht oft nur wenige Symptome, bevor er fortgeschritten ist. Er wird deshalb auch stiller Killer genannt. Ein Barrett-Ösophagus wird hauptsächlich durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht – Sodbrennen, medizinisch auch Reflux genannt. Allerdings nur, sofern es über einen längeren Zeitraum auftritt. Weitere Risikofaktoren sind ein fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht, Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum.
Qumseya ist der Meinung, dass Patienten mittleren Alters mit mehreren Risikofaktoren von einem früheren bzw. häufigeren Screening profitieren würden: „Aus anderen Analysen, die wir mit diesem Datensatz durchgeführt haben, wissen wir, dass selbst Patienten mit vier oder mehr Risikofaktoren für Speiseröhrenkrebs keine Endoskopie erhalten. Das können wir besser machen.“