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Diabetes: Welcher Doktor macht was

31.07.2013

Um Diabetes möglichst umfassend zu behandeln, braucht es Experten verschiedener Fachrichtungen, die möglichst Hand in Hand arbeiten, einander also über ihre Ergebnisse in der Therapie eines Patienten informieren. Die folgenden Fachleute sind wichtig.

Gruppe von Ärzten am Tisch, die auf einen Zettel schauen
Um Diabetes umfassend zu therapieren, ist eine gute Abstimmung zwischen den verschiedenen Spezialisten notwendig.
© Rido - Fotolia

Apotheker
Sie beraten Diabetiker zu allen Themen, die rund um die Erkrankung für diese von Bedeutung sind. Dazu gehört das Einweisen in die Funktion eines Blutzuckermessgerätes oder eines Pens ebenso wie die Beratung zur Wirkweise und Einnahme verordneter Arzneimittel. Außerdem kennen sich Apotheker mit einer für Diabetiker sinnvollen Ernährung und mit Maßnahmen zur erfolgreichen Gewichtsreduktion aus.

Diabetologe
Dieser Mediziner hat zusätzlich eine Ausbildung zum Diabetologen absolviert, ist also der Experte auf diesem Fachgebiet. Neben Typ-1- kommen auch Typ-2-Diabetiker in seine Sprechstunde. Der Diabetologe beschäftigt meist eine Diabetesberaterin und/oder eine Ernährungsberaterin oder arbeitet eng mit diesen zusammen. Er koordiniert die Betreuung des Patienten auch durch weitere Fachärzte und dokumentiert den Verlauf der Erkrankung.

Hausarzt
Der Hausarzt entscheidet, wann ein Facharzt zu Rate gezogen werden muss, und bekommt von ihm wiederum alle Ergebnisse seiner Untersuchungen. Ein Hausarzt kann Allgemeinmediziner und/oder Arzt für innere Medizin und/oder Diabetologe sein. Je nachdem, wie bewandert ein Allgemeinmediziner im Bereich Diabetes ist, therapiert er Typ-2-Diabetiker selbst oder schickt sie für die Behandlung des Diabetes an einen Diabetologen weiter.

Kardiologe
Der Herzfachmann ist für Diabetiker besonders wichtig, denn das Herz-Kreislauf-System wird durch die Erkrankung überdurchschnittlich häufig in Mitleidenschaft gezogen. Dem Kardiologen obliegen umfangreiche Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems, etwa mittels EKG, Ultraschall oder Herzkatheter. Daraus zieht er Schlüsse über das Ausmaß einer möglichen Arterienverkalkung sowie über Diabetes-bedingte Schädigungen von Nervenbahnen, die das Herz im Takt halten.

Nephrologe
Immer noch entwickeln viele Diabetiker im Laufe ihrer Erkrankung eine Nierenschädigung. Die Therapie geschädigter Nieren muss ein Nierenspezialist übernehmen. Vor einer Nierenschädigung schützen am besten ein dauerhaft gut ein gestellter Blutzucker sowie Medikamente, die ursprünglich zur Senkung hohen Blutdrucks entwickelt wurden, die sogenannten ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten.

Neurologe
Besteht der Verdacht auf eine Schädigung der Nervenbahnen im Körper durch dauerhaft hohe Blutzuckerwerte, kann ein Neurologe die Diagnose bestätigen und das Ausmaß der Schädigung feststellen. Dazu prüft er zum Beispiel das Schmerzempfinden, die Berührungsempfindlichkeit sowie die Nervenleitgeschwindigkeit und die Muskelaktivität.

Ophthalmologe
Mindestens einmal jährlich müssen Diabetiker ihren Augenhintergrund, also die Netzhaut, von einem Augenarzt untersuchen lassen. Hohe Blutzuckerwerte können die kleinsten Blutgefäße der Netzhaut schädigen. Der Augenarzt stellt vor der Untersuchung mit speziellen Tropfen die Pupillen weit. So kann er die gesamte Netzhaut in Augenschein nehmen.

Podologe
Der Spezialist für die Pflege von Füßen untersucht diese auch auf Probleme, also auf Stellen, aus denen ein Geschwür entstehen könnte. Er beugt mittels fachgerechter Pflege und Beratung zum richtigen Schuhwerk derartigen Entwicklungen vor.

Psychologe
Menschen mit Diabetes leiden häufiger unter Depressionen. Auch der Alltag mit der Krankheit und der Umgang mit Spätschäden kann die Psyche belasten. Hilfe findet man im Rahmen einer Therapie. Es gibt Psychologen, die sich speziell auch mit den Problemen auskennen, die Diabetikern zu schaffen machen. Geeignete Adressen kann man beim Diabetologen erfahren.

Zahnarzt
Die Parodontitis gehört zu den Folgeerkrankung des Diabetes. So ist bei Diabetikern im Vergleich zu Nicht-Diabetikern das Erkrankungsrisiko dreimal so hoch. Eine nicht behandelte schwere Parodontitis erhöht zudem die Insulinresistenz der Gewebe und erschwert somit die Blutzuckereinstellung. Auch wenn man keine Beschwerden hat, sollten Diabetiker regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt durchführen lassen.

Apothekerin Isabel Weinert

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