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27.04.2023
„Wenn Sie mit vier verschiedenen Personen sprechen, stehen die Chancen gut, dass sie alle unterschiedliche Eingeweide haben, was die relative Größe der Organe betrifft. Der eine hat vielleicht einen nur wenige Zentimeter langen Blinddarm, der andere einen Blinddarm groß wie eine Geldbörse. Eine ähnliche Variabilität fanden wir für viele Verdauungsorgane“, sagte Prof. Erin McKenney von der North CarolinaState University.
Für die Studie, die in dem Fachblatt „Peer J“ erschienen ist, untersuchte das Forschungsteam die Verdauungsorgane von 45 Personen, die nach dem Tod ihre Körper für die medizinische Forschung zu Verfügung gestellt hatten. Bemerkenswert war unter anderem, dass Frauen tendenziell einen längeren Dünndarm haben als Männer. Dies könnte ihnen helfen, Nährstoffe effizienter aus der Nahrung aufzunehmen, wodurch Frauen schlechte Phasen besser überstehen können, vermuten die Forschenden.
Die Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis bei, wie die Anatomie des Verdauungstrakts die menschliche Gesundheit und das mikrobielle Ökosystem des Darms beeinflusst. Sie führen möglicherweise auch dazu, dass anatomische Variationen bei der Ausbildung von Medizinstudenten stärker berücksichtigt werden. Da die personalisierte Medizin immer mehr an Bedeutung gewinnt, könnten diese Erkenntnisse die Gesundheit und das Wohlbefinden künftig verbessern.
Quelle: DOI 10.7717/peerj.15148