09.07.2019
Um die 25 Grad und trocken hat sie es am liebsten, lauert in kleinen, steinigen Spalten. Und wenn dann noch ein Hund in der Nähe ist, hat die Braune Hundezecke den idealen Lebensraum für sich entdeckt. „Anders als unser Gemeiner Holzbock kann die Braune Hundezecke sehr gut in Wohnungen überleben“, sagt Katrin Fachet vom Fachgebiet Parasitologie der Uni Hohenheim. Heimisch ist sie eigentlich im Mittelmeerraum und Nordafrika, in unseren warmen und vor allem trockenen Wohnungen gefällt es ihr daher auch sehr gut.
Nach Deutschland gebracht wird sie wohl mit Urlaubern, vermutet Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin und Expertin für Zecken an der Universität Hohenheim. „Es wurden aber auch bereits Exemplare an Hunden gefunden, die ihren Hof nie verlassen hatten – ein Hinweis darauf, dass die Art hier möglicherweise bereits Fuß gefasst hat.“
Einmal eingenistet, kann die Braune Hundezecke schnell zu einer sehr unangenehmen Plage werden. „Ein Hundezeckenweibchen kann bis zu 4.000 Eier legen. Innerhalb weniger Monate hat man dann schnell mehrere 100.000 Zecken in der Wohnung", sagt Fachet. Normalerweise befällt die Braune Hundezecke fast ausschließlich Hunde. „Ist die Population aber zu groß und der Wirt reicht nicht mehr aus, dann ist sie nicht wählerisch und sucht sich das Nächstbeste: Den Menschen“, so Fachet.
FSME oder Borreliose-Erreger wurde bisher nicht in dieser Zeckenart festgestellt. Dafür jedoch andere Krankheiten: „Die Braune Hundezecke kann zu schweren Erkrankungen der Hunde führen“, warnt die Expertin. Auch auf den Menschen übertragbare Krankheiten wie das Mittelmeer-Fleckfieber bringt sie mit sich.
Die Forscher der Universität Hohenheim wollen betroffene Bürger betreuen, von Anfang bis zum Ende des Befalls. Wer annimmt, dass es in seinem Haushalt zu einem Befall mit der braunen Hundezecke gekommen ist, kann eine E-Mail mit Bild der Zecke an hundezecken@uni-hohenheim.de senden.
NK