23.08.2016
In ihrer Studie konnten die Forscher nachweisen, dass die Überlebensrate von eineiigen Zwillingen in nahezu jedem Lebensalter höher war als die von zweieiigen Zwillingen. Zweieiige Zwillingspaare lebten wiederrum etwas länger als Menschen ohne Zwilling. Besonders deutlich machte sich der Unterschied bei männlichen eineiigen Zwillingspaaren bemerkbar, berichten die Forscher um David Sharrow von der University of Washington online im Fachmagazin PLOS ONE. Die Wissenschaftler hatten für ihre Arbeit Daten von fast 3.000 Zwillingen, die zwischen 1870 und 1900 in Dänemark geboren worden waren, mit Sterbedaten der dänischen Bevölkerung verglichen.
Die Ergebnisse deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass sich enge soziale Bindungen positiv auf die Gesundheit auswirken. Dieser ähnele dem schützenden Effekt, den manche Studien der Ehe bescheinigen. Allerdings könne im Fall der Ehe oft nicht sicher gesagt werden, ob die Ehe tatsächlich gesünder mache oder ob gesündere Menschen vielleicht eher heiraten. „Zwillinge zu betrachten hebt diesen Effekt auf, denn niemand kann sich aussuchen, ein Zwilling zu sein“, sagt Sharrow. Ein soziales Netzwerk wirke sich in vielen Bereichen positiv auf die Gesundheit aus, glauben die Forscher. So können Freunde dabei helfen, schlechte Gewohnheiten aufzugeben, zu gesunden Aktivitäten ermutigen oder ein Ventil sein, wenn es einem nicht so gut geht. Allein eine Schulter zu haben, an der man sich ausweinen könne, der sich im Krankheitsfall kümmere oder bei Ärger zuhöre, könne für ein längeres Leben sorgen, so Sharrow. Dass gerade männliche Zwillinge davon profitieren, erklären sich die Forscher damit, dass Männer eher zu ungesunden oder riskanten Verhaltensweisen neigen und der positive schützende Einfluss eines Zwillings daher besonders groß ist.
HH