23.09.2014
Der Studie des RUB-Sportpsychologen Maximilian Pelka liegt die Theorie zugrunde, dass Personen unterschiedliche Strategien verfolgen, wenn sie eine Aufgabe angehen. Entweder haben sie den ambitionierten Anspruch, etwas zu erreichen, oder eine wachsame und pflichtbewusste auf Sicherheit bedachte Herangehensweise. Wie gut die Aufgabe erfüllt wird, hängt zudem davon ab, ob die Personen in ihrer Herangehensweise bestärkt werden oder nicht.
Dies gilt offenbar auch für Torwärter, wenn es darum geht, Elfmeter zu halten. Wer vom Typ her eher sicherheitsorientiert ist, spiele besser, wenn sein Ziel ist, so wenige Elfmeter wie möglich durchzulassen. Wer dagegen darauf aus sei, sich zu beweisen, spiele besser mit der Ansage, so viele Elfmeter wie möglich abzuwehren, so Pelka. Torwart-Trainer täten der Studie zufolge daher gut daran, ihre Ansprache vor einem Elfmeterduell an den Charakter ihres Torhüters anzupassen.
Pelka hatte 18 Junioren-Torhüter zwischen 16 und 19 Jahren, die fast alle in der jeweiligen höchsten Spielklasse spielten, jeweils zehn Elfmeter halten lassen. Ihre persönliche Grundeinstellung war im Vorfeld per Fragebogen ermittelt worden. Kurz vor dem Elfmeterschießen war ein Teil von ihnen instruiert worden, "so viele Elfmeter wie möglich abzuwehren", ein anderer Teil "so wenige Elfmeter wie möglich durchzulassen". Das Resultat: Am besten schnitten Torhüter ab, wenn ihr persönlicher Fokus und die Instruktionen für die Torwartleistung übereinstimmten.
HH