16.05.2019
Fast 90 Prozent der Befragten betrachteten Homophobie und insbesondere Transphobie im Sport als aktuelles Problem. Mehr als 20 Prozent verzichten wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität sogar darauf, eine Sportart auszuüben, die sie eigentlich interessiert. Dies ist am häufigsten bei transsexuellen Personen der Fall und bezieht sich hauptsächlich auf Fußball, Tanzen, Schwimmen und Boxen.
16 Prozent der Befragten, die derzeit sportlich aktiv sind, haben in den letzten 12 Monaten mindestens eine negative persönliche Erfahrung gemacht, die mit ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zusammenhängt. Bei transsexuellen Personen ist dieser Anteil höher, insbesondere bei Transfrauen (46 Prozent). Am häufigsten kam es zu verbalen Beleidigungen (82 Prozent) und Diskriminierungen wie ungleichen Chancen (75 Prozent). Verbale Drohungen (44 Prozent), E-Mobbing (40 Prozent), körperliche Grenzüberschreitungen (z.B. Schubsen, 36 Prozent) und körperliche Gewalt (20 Prozent) sind ebenfalls häufige Erfahrungen.
An der Umfrage haben über 5.500 Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und/oder intersexuelle Personen aus allen 28 EU-Ländern teilgenommen. Das Alter der Befragten lag zwischen 16 und 78 Jahren und im Schnitt bei 27 Jahren. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie werden derzeit Sportverbände und Dachorganisationen zu ihren Strategien zur Bekämpfung von homo- und transphober Diskriminierung im Sport befragt.
NK