04.11.2019
Eine aktuelle Übersichtsarbeit im Deutschen Ärzteblatt zeigt, dass Fußballtraining die Gesundheit von inaktiven Menschen nicht wesentlich verbessert. Eine zusammenfassende Auswertung von 17 Studien ergab, dass bewegungsarme Menschen durch Fußballspielen höchstens kurzfristig an Fitness zulegen und an Körpergewicht verlieren.
Für Bewegungsmuffel sind es scheinbar gute Nachrichten: Eine Auswertung von 17 Studien gab keine Hinweise darauf, dass Fußballspielen die Gesundheit von inaktiven Menschen langfristig verbessern kann. Vielmehr beschränkten sich die positiven Gesundheitseffekte auf einen kurzzeitigen Verlust von Körperfett und eine Verbesserung der aeroben Fitness.
So ergaben nur zwei von 14 Studien, dass der BMI durch das Fußballtraining sank. Bei Menschen mit normalem Blutdruck sank der Blutdruck nur in einer von acht Studien, bei Menschen mit Bluthochdruck immerhin in drei von vier Studien (minus 5-10 mmHg). Effekte auf den Blutzuckerspiegel wurden in keiner Studie beobachtet, allerdings waren Diabetiker zuvor von der Auswertung ausgeschlossen worden. Zu einem Neuauftreten von Diabetes fehlten Daten. Auch der Effekt auf das Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen war nicht ausreichend untersucht.
Der Umkehrschluss, dass man dem Leben als Couchpotato ruhig weiter frönen kann, dürfe dennoch nicht gezogen werden: Die Autoren der Übersichtsarbeit weisen darauf hin, dass für eine endgültige Aussage Langzeitstudien mit größeren Teilnehmerzahlen erforderlich sind. Möglicherweise eignen sich jedoch andere Sportarten besser, um die Gesundheit von inaktiven Menschen zu verbessern.
ZOU