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13.06.2024
Der Referentenentwurf für eine Apothekenreform bedrohe die Arzneimittelversorgung der Menschen und sei keine Weiterentwicklung der apothekerlichen Tätigkeit in den Apotheken vor Ort. So lautet die erste Reaktion von Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Das ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt in der Versorgung der Patientinnen und Patienten.“
Laut dem Entwurf, der über die Frankfurter Allgemeine Zeitung an die Öffentlichkeit gebracht wurde, sollen Apotheken auch ohne Apotheker oder Apothekerin die Abgabe von Medikamenten vornehmen dürfen. Overwiening: „Das ist ein schwerer Tabubruch! Einrichtungen ohne Apothekerinnen oder Apotheker sind keine Apotheken. Da hilft es auch nicht, wenn ein Apotheker oder eine Apothekerin für ein paar Stunden pro Woche vorbeischaut.“
„Minister Lauterbach hatte versprochen, keine Leistungskürzungen vorzunehmen, aber genau das macht er hier“, kritisiert die Präsidentin. Diese Idee werte die Versorgung ab und belaste sie mit nicht verantwortbaren Risiken für die Patientinnen und Patienten.
Darüber hinaus nimmt das BMG durch die Reform zu erwartende Kündigungen in Apotheken nicht nur in Kauf, sondern sieht darin ein nutzbares Einsparpotenzial. Die Apothekerin hat dafür kein Verständnis: „Gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Apotheken ist das mehr als verantwortungslos.“