10.05.2017
Schon kleine Mengen an Gluten können bei Menschen, die empfindlich auf das Getreide-Eiweiß reagieren, zu Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen führen. Ein Enzym, das Gluten spalten kann, könnte Betroffenen möglicherweise helfen, ohne Angst im Restaurant zu essen.
Schwedische Forscher haben herausgefunden, dass ein spezielles Enzym mit dem Namen AN-PEP verhindern könnte, dass größere Mengen an Gluten in den Dünndarm gelangen. Aßen Studienteilnehmer mit Gluten-Sensibilität ein glutenhaltiges Porridge und nahmen Enzym-Tabletten ein, wurde das Gluten sowohl im Magen als auch im ersten Teil des Dünndarms, dem Zwölffingerdarm, abgebaut. Sowohl bei einer höher als auch bei einer niedriger dosierten Tablette lagen die Gluten-Mengen im Magen um 85 Prozent niedriger als in der Placebo-Gruppe, berichteten die Forscher auf der Digestive Disease Week (DDW) 2017 in Chicago.
Die Ergebnisse deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass dieses Enzym möglicherweise die negativen Auswirkungen verringern könne, die ein versehentlicher Verzehr von ein wenig Gluten bei sensiblen Menschen haben kann. „Wir sagen nicht, dass AN-PEP es diesen Menschen möglich macht, Pizza oder Pasta zu essen, die große Mengen an Gluten enthalten“, sagte Dr. Julia König von der University of Örebro in Schweden. Aber sie könnten sich vielleicht sicherer fühlen, zum Beispiel wenn sie mit Freunden in ein Restaurant gehen und nicht wissen, ob alles 100 Prozent glutenfrei ist. Sie betont jedoch auch, dass das Enzym in ihrer Studie nicht an Zöliakie-Patienten getestet worden sei, weil bei ihnen schon kleinste Gluten-Mengen zu langfristigen Schäden führen können. Deshalb empfiehlt sie Menschen mit Zöliakie auch nicht, das Enzym als eine Möglichkeit zu sehen, Gluten in egal welcher Menge zu essen.
HH