25.09.2018
Einen Erste-Hilfe-Kurs muss in Deutschland jeder absolvieren, der einen Führerschein macht. Trotzdem haben viele Menschen Angst davor, tatsächlich als Erster an einem Unfallort einzutreffen und haben Sorge, am Unfallort etwas falsch zu machen. Dabei gibt es bei einem Notfall nichts schlimmeres, als untätig zu bleiben. Darauf weist Notärztin Dr. Ursula Marschall hin, leitende Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer.
Umfragen zufolge können nur zwei von drei Deutschen richtig Erste Hilfe leisten, wie die Barmer berichtet. Dabei sei es nicht die mangelnde Hilfsbereitschaft, die zu dieser schlechten Quote führt. Vielmehr hätten die Menschen Sorge, am Unfallort etwas falsch zu machen und sind ratlos, was in der Hektik eines Notfalles zu tun ist. Das sei zwar verständlich, aber unnötig, sagt Notfallmedizinerin Marschall: „Bei aller Angst, Fehler zu machen, ist eines am schlimmsten: nichts zu tun! Stattdessen sollten die Helfer einen kühlen Kopf bewahren. Und das ist mit regelmäßiger Übung auch möglich.“ Was so selbstverständlich klingt, komme jedoch oft zu kurz. Wichtig sei es, die Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen.
Kommt es dann tatsächlich zum Notfall und ist jemand bewusstlos bei gleichzeitigem Herz-Kreislaufstillstand, muss unverzüglich mit der Wiederbelebung begonnen werden. Dazu gibt es drei einfache Regeln: prüfen, rufen und drücken. „Zunächst wird geprüft, ob die Person noch reagiert, und beobachtet, ob sie noch atmet. Als zweites ruft man den Rettungsdienst unter der 112. Bis zum Eintreffen des Notarztes muss dann drittens mit der Wiederbelebung begonnen werden. Dazu wird der Brustkorb des Patienten idealerweise in einem Takt von 100 Mal pro Minute etwa fünf Zentimeter tief gedrückt“, erklärt Marschall.
Wichtige Infos für die 112:
Wo hat sich der Notfall ereignet?
Was ist passiert?
Wie viele Personen sind betroffen?
Welche Verletzungen liegen vor?
Unbedingt Rückfragen abwarten und nicht gleich auflegen!
Wichtige Infos für die 112:
- Wo hat sich der Notfall ereignet?
- Was ist passiert?
- Wie viele Personen sind betroffen?
- Welche Verletzungen liegen vor?
- Unbedingt Rückfragen abwarten und nicht gleich auflegen!
Zahlreiche Rettungsnotdienste bieten Erste-Hilfe-Kurse an. Hier werden nicht nur Wissenslücken geschlossen, sondern mithilfe von Puppen auch die praktischen Übungen trainiert. Marschall rät, die Kurse spätestens alle zwei Jahre zu wiederholen.
Barmer/NK