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16.02.2024
Die Schülerin Riley Clower hat im Unterricht an Trainingspuppen die Reanimation geübt und ein Video mit einem Mädchen gesehen, das ihren Vater mithilfe von Herz-Lungen-Wiederbelebung rettete. „Eine Herzdruckmassage ist schwieriger, als man denkt. Aber wir haben alle gelernt, wie wir jemanden retten können“, sagte die 12-Jährige.
Das bestätigen Rettungsexperten, die sagen, dass eine Erste Hilfe-Ausbildung sogar für viel jüngere Schüler sinnvoll ist. „Das Erlernen der Herz-Lungen-Wiederbelebung sollte so selbstverständlich sein, wie sich die Schuhe zuzubinden und in beide Richtungen zu schauen, bevor man die Straße überquert“, sagte der Ausbilder Alik Matthews.
Bei einem Herzstillstand hört das Herz plötzlich auf zu schlagen. Wenn dann sofort jemand mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnt, können sich die Überlebenschancen der betroffenen Person verdoppeln oder verdreifachen. Aber nur etwa 40 Prozent der Umstehenden werden aktiv.
Etwa 80 Prozent der Herzstillstände bei Kindern und 72 Prozent der bei Erwachsenen passieren zu Hause – und häufig beobachten Kinder so einen Vorfall. Dann kann auch ein vierjähriges Kind Teil der Rettungskette sein, wenn es gelernt hat, beim Zusammenbruch einer Person diese anzusprechen, die Atmung zu überprüfen und so schnell wie möglich den Notruf zu wählen. Selbst Kinder im Kindergartenalter können bereits den Anweisungen eines automatischen externen Defibrillators (AED, auch „Defi“ genannt) folgen, der das Herz durch einen Schock wieder in den richtigen Rhythmus bringen kann.
Für eine Herzdruckmassage ist genügend Körperkraft nötig, die Kinder etwa mit zehn bis zwölf Jahren haben. Dann sind sie in der Lage, den Brustkorb etwa 120-mal pro Minute 5 cm tief zu drücken. Ein großer Vorteil der Erste Hilfe-Ausbildung in jungem Alter: Was man als Kind lernt, behält man oft ein Leben lang bei. Deshalb bemühen sich Rettungsmediziner darum, dass auch in Deutschland zwei Stunden Erste Hilfe pro Halbjahr auf den Lehrplan kommen.