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27.12.2024
Über die Alarmierungs-App von „Region der Lebensretter“ kann ein Notruf bei der Rettungsleitstelle abgesetzt werden. Das Besondere daran: Wenn ein Herz-Kreislauf-Stillstand gemeldet oder vermutet wird, wird parallel zum Rettungsdienst ein Netzwerk aktiviert, über das medizinisch geschulte ehrenamtliche Ersthelfer in der Nähe alarmiert werden. Zwei von ihnen machen sich sofort auf den Weg zum Notfallort, um dort zu unterstützen. Ein dritter Ehrenamtlicher besorgt einen öffentlich zugänglichen Defibrillator (AED) und ein vierter weist am Notfallort den Rettungsdienst ein und betreut Angehörige.
Dieses Modellprojekt wurde bereits in Freiburg erfolgreich getestet. Das Ziel ist, mit geschulter und schneller Hilfe die Überlebensrate bei Herzstillständen von 10 auf 15 Prozent zu steigern. Außerhalb eines Krankenhauses stehen die Chancen bei einem Herzstillstand besonders schlecht, denn bis zum Eintreffen eines Rettungswagens muss eine Wiederbelebung erfolgen, die viele jedoch nicht leisten: „Die Laien-Ersthelferquote am Notfallort liegt in Deutschland bei 51 Prozent, weil sich viele die Wiederbelebung durch Herzdruckmassage nicht zutrauen. Dieses Nichtstun bedeutet beim Herzstillstand in der Regel spätestens nach zehn Minuten den Tod. Verstreichen mehr als fünf Minuten ohne Hilfe, nimmt als Erstes das Gehirn aufgrund der fehlenden Sauerstoffversorgung irreparablen Schaden“, erläuterte Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dieses lebensbedrohliche „reanimationsfreie Intervall“ soll die App verkürzen.
Unabhängig von diesem Modellprojekt können alle Bürgerinnen und Bürger für Notfälle eine App verwenden: Über die offizielle Notruf-App der Bundesländer Nora können Sie überall in Deutschland schnell und einfach einen Notruf auslösen, auch auf Englisch und per Chat ohne Telefonkontakt. Ihr Mobil-Gerät übermittelt dabei Ihren genauen Standort an die zuständige Einsatzleitstelle, so dass Sie für die Rettungskräfte leichter zu finden sind.