Euthyreote Struma

Schilddrüsenvergrößerung mit normaler Hormonproduktion.

Was ist das? - Definition
Schilddrüsenvergrößerung mit normaler Hormonproduktion

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Kropf
  • Jodmangelstruma

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Schilddrüse ist ein ca. 60g schweres Organ, welches im Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes liegt. Die von der Schilddrüse gebildeten Hormone haben je nach Lebensalter unterschiedliche Wirkungen: während des Wachstums sind sie für die Knochen- und Hirnreifung wichtig. Im Erwachsenenalter regeln sie unseren Grundumsatz. Das heißt, sie sorgen dafür, dass in unserem Körper die für die jeweilige Situation nötige Energie bereitgestellt wird.
Zur ausreichenden Bildung der Schilddrüsenhormone ist Jod nötig. Bei Jodmangel muss die Schilddrüse ihre Jodverwertung verbessern. Die Folge ist eine Vergrößerung der Schilddrüse.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die euthyreote Struma ist die bei weitem häufigste Schilddrüsenerkrankung. Besonders verbreitet ist sie in Jodmangelgebieten (fehlendes Jod im Trinkwasser, zuwenig Jod in der Nahrung, wie früher häufig in den Alpenregionen).
Die Struma verursacht keine oder nur wenige Beschwerden, meist ist sie ein Zufallsbefund im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. Typisch ist eine langsame Zunahme des Halsumfanges. Bei starker Schilddrüsenvergrößerung kann es zu Druck- Kloß- oder Fremdkörpergefühl am Hals kommen. Abgesehen davon kann eine Struma kosmetisch sehr störend sein.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das zunehmende Wachstum der Schilddrüse kann zur Einengung der Luftröhre oder der Speiseröhre führen. Folge sind Luftnot oder Schluckbeschwerden.
Bei langjährigem Verlauf ändert sich nicht selten die Stoffwechsellage. So kann es zur Entwicklung einer Schilddrüsenüberfunktion kommen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine Schilddrüsenvergrößerung kann sich bei normaler Stoffwechsellage bilden. Sie kann aber auch Hinweis auf eine Schilddrüsenüber- oder unterfunktion sein.
Selten sind Schilddrüsenvergrößerungen Zeichen einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung, dem Schilddrüsenkarzinom.

Verhaltenstipps

  • Damit es gar nicht erst zur Kropfbildung kommt, sollte man auf eine ausreichende Jodzufuhr achten. Dies kann in Tablettenform, aber auch über die Nahrung erfolgen. So ist die Verwendung von jodiertem Speisesalz eine gute Prophylaxe. Doch auch der Genuss von Fisch, besonders von Seefisch ist wegen des hohen Jodgehaltes empfehlenswert.
  • Bei einer unklaren Zunahme des Halsumfanges sollte man zum Ausschluss einer Schilddrüsenvergrößerung den Arzt aufsuchen.

Bearbeitungsstand: 25.07.2012

Quellenangaben:
Thieme, Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, (2006) - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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