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20.07.2023
Bei Laboruntersuchungen wird häufig auch der Kalziumspiegel bestimmt. Dabei wird zufällig manchmal ein leicht erhöhter Wert entdeckt, ohne dass Betroffene etwas davon spüren. Fachleute raten dazu, dies immer abklären zu lassen, denn auf Dauer kann zu viel Kalzium im Blut Schaden anrichten.
Etwa ein Prozent der Bevölkerung und drei Prozent der Frauen nach den Wechseljahren haben einen leicht erhöhten Kalziumspiegel, auch Hyperkalziämie genannt. Ursache dafür kann eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen sein, die den Kalziumspiegel des Körpers regulieren. Die Überfunktion geht meist auf einen gutartigen Tumor zurück, deutlich seltener steckt ein bösartiger Tumor dahinter.
Andere Ursachen für einen erhöhten Kalziumwert können chronische Nierenerkrankungen oder Darmentzündungen sein, die dazu führen, dass der Körper Kalzium verliert. Dies „bemerken“ die Nebenschilddrüsen, die daraufhin dafür sorgen, dass vermehrt Kalzium aus den Knochen freigesetzt wird, um den Verlust auszugleichen. Weiter können entwässernde Medikamente, eine Überdosierung von Vitamin D sowie rheumatische, angeborene und Krebserkrankungen den Kalziumhaushalt durcheinanderbringen. Manche Menschen nehmen auch Kalzium ein, ohne zu wissen, dass zu viel davon schadet.
„Erhöhte Kalziumwerte sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und deshalb immer abklären lassen“, sagte Prof. Dr. Stephan Petersenn, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) . Denn auch wenn sich anfangs keine Symptome zeigen, kann die Gesundheit mit der Zeit stark beeinträchtigt werden. Die Behandlung eines zu hohen Kalziumspiegels richtet sich nach der Ursache. Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen lässt sich z. B. leicht operieren.