07.10.2016
Zwischen Oktober 2015 bis Juni 2016 hatten die Ärzte im medizinischen Zentrum der University of Washington 15 Patienten behandelt, die sich verletzt hatten, weil die Lithium-Batterie ihrer E-Zigarette explodiert war. Anfangs habe man angenommen, solche Explosionen träten nur sehr selten auf, schreiben die Mediziner im Fachblatt The New England Journal of Medicine. Doch habe es auch in den Medien schon hin und wieder Berichte darüber gegeben und auch aus der medizinischen Literatur seien Fallbeispiele bekannt. Bei den Verletzungen handelte es sich meist um Brandverletzungen, aber auch Verätzungen durch Chemikalien, die bei der Explosion der Batterie freigesetzt wurden. Betroffene Körperregionen waren häufig Oberschenkel und Leistengegend, das Gesicht und die Hände.
Anlass zu ihrem Schreiben ist die Sorge, dass solche Explosionen häufiger auftreten könnten, als die die medizinische Literatur vermuten lässt. Wie häufig genau, lässt sich nicht sagen. So sind zwar nur wenige Fälle tatsächlich dokumentiert, doch lasse die persönliche Korrespondenz von Mitgliedern der American Burn Association vermuten, dass es im Jahr 2015 unter Umständen mehrere hundert solcher Unfälle gegeben haben könnte. Dies berichten Mediziner der University of North Carolina im im Fachblatt The British Medical Journal (BMJ). In den ersten sechs Monaten diesen Jahres hätten die Ärzte des North Carolina Jaycee Burn Center der UNC Hospitals allein zehn Patienten mit schweren Verbrennungen und Gesichts-Frakturen behandelt, die durch eine Explosion von E-Zigaretten verursacht worden waren. Weltweit könnten es tausende ähnlicher Fälle geben, so die Mediziner. Und längst nicht alle müssten so schwer sein, dass ein Krankenhaus-Aufenthalt nötig wird.
Deshalb sprechen sich die Ärzte beider Artikel nachdrücklich dafür aus, die Herstellung von E-Zigaretten stärker zu regulieren und gleichzeitig Unfälle, die durch E-Zigaretten tatsächlich entstehen, besser zu dokumentieren. Zwar sei die Meinung von Experten und Öffentlichkeit zu E-Zigaretten geteilt. „Doch sind wir uns darin einig, dass diese Produkte weder in den Taschen von Personen noch beim Dampfen explodieren sollten“, sagt Clare Meernik von der University of North Carolina.
HH