Gesundheit

Extreme Kälte kann den Schlaf verbessern

ZOU  |  22.11.2024

Fünf Minuten in einer Kältekammer bei extremen Minusgraden kann das Wohlbefinden und die Schlafqualität verbessern. Dies berichtet ein Forschungsteam im Fachblatt „Cryobiology“.

Frau, liegt im Bett und schläft.
Eine kurze Zeit in einer Kältekammer kann die Tiefschlafphase verlängern.
© Andrii Lysenko/iStockphoto

Mediziner empfehlen, das Schlafzimmer im Winter nicht stark zu heizen: Die optimale Raumtemperatur für einen gesunden Schlaf liegt bei etwa 18 bis 20 Grad. Wissenschaftler haben nun eine weitere Erkenntnis zu Kälte und Schlaf gewonnen: Täglich fünf Minuten in einer Kältekammer bei frostigen minus 90 Grad Celsius verbesserten in einer Studie die Schlafqualität und die Stimmung, während sich Anzeichen von Angst verringerten. Der Effekt trat zum Teil allerdings erst nach einigen Tagen ein. 

„Unsere Analyse der Schlafarchitektur ergab eine deutliche Verlängerung der Dauer des Tiefschlafs in den Nächten nach der Kältekammer. Der Tiefschlaf gilt als die erholsamste Schlafphase. Er verlängerte sich während der ersten beiden Schlafzyklen um durchschnittlich 7,3 Minuten“, sagte der Kinesiologe Olivier Dupuy von der Universität Montreal.

Effekt bei Frauen besonders groß

Die Vorteile waren besonders bei Frauen spürbar. Dupuy könnte sich deshalb vorstellen, dass „die Kältedosis je nach Geschlecht angepasst werden sollte, obwohl dies noch weiterer Studien bedarf. Die Verwendung von Kälte zu therapeutischen Zwecken geht auf das antike Griechenland zurück. Eines ist klar: Dies ist kein Placeboeffekt. Andere Studien haben ähnliche positive Effekte bei Spitzensportlern nachgewiesen.“

Frühere Studien zeigen zum Beispiel, dass eine Ganzkörper-Kältestimulation das Herz nach dem Training beruhigen, Entzündungen reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern kann. 

Die Forschungsgruppe hatte 20 gesunde junge Erwachsene an fünf Tagen jeweils fünf Minuten in der Kältekammer behandelt. Ansonsten verbrachten die Teilnehmenden den Rest ihres Tages wie gewohnt – verzichteten aber auf Alkohol, Koffein und Sport. Über Nacht wurden ihre Schlafqualität anhand von Sensoren gemessen, außerdem füllten sie Fragebögen zu ihrem Schlaf und Wohlbefinden aus. 

Quelle: DOI 10.1016/j.cryobiol.2024.104948

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