26.02.2016
In einer Reihe von Experimenten setzten Studienteilnehmer körperliche Stärke mit einem höheren Status und Führungsqualitäten gleich. Dies berichten Professor Cameron Anderson University of California und Assistant Professor Aaron Lukaszewski Oklahoma State University in der Fachzeitschrift Journal of Personality and Social Psychology.
Die Wissenschaftler hatten zunächst die Kraft von Brust- und Armmuskulatur unterschiedlicher Männer gemessen und diese dann von den Knien aufwärts fotografiert. Bekleidet waren sie mit einem weißen ärmellosen Shirt, damit Schulter-, Brust- und Armmuskeln gut sichtbar waren. Studienteilnehmer, denen diese Fotos vorgelegt wurden, schätzten den Status körperlich starker Männer als höher ein, weil sie diese eher als Anführer wahrnahmen, sagt Anderson. In einem anderen Versuch vertauschten die Forscher am Computer die Köpfe und Körper der Männer. Hier zeigte sich, dass Status und Führungsqualitäten bei einem schwächeren Mann, dessen Kopf mit dem Körper eines stärkeren Mannes kombiniert worden war, höher eingeschätzt wurden. Ein drittes Experiment zeigte zudem, dass größere Männer ebenfalls als stärker wahrgenommen werden.
Das bedeute jedoch nicht, dass sich kleinere und schmalere Männer mehr anstrengen müssten, um eine höhere Stellung zu erreichen, so Anderson. „Die wahrgenommene Stärke gibt jemandem einen Vorteil, aber es ist kein Alles-oder-Nichts-Prinzip“, sagt Anderson. Wenn man sich wie ein Anführer verhalte, spiele Stärke keine Rolle.
HH