16.01.2013
Kurze Beiträge auf dem sozialen Netzwerk Facebook, sogenannte Posts, bleiben besser im Gedächtnis haften, als Gesichter oder Sätze aus Büchern, berichtet ein britisch-US-amerikanisches Forscherteam in der Zeitschrift Memory & Cognition. Demnach scheinen wir uns besser an spontan und natürlich Formuliertes zu erinnern, als an einen geschliffenen und überarbeiteten Text.
In ersten Gedächtnistests fanden die Forscher heraus, dass Studienteilnehmer sich an Facebook-Posts eineinhalbmal besser erinnerten, als an Sätze aus Büchern, und zweieinhalbmal besser als an Gesichter. Diese Unterschiede in der Leistung seien vom Maßstab her ähnlich jenen, wie sie zwischen Amnesiekranken und Menschen mit einem gesunden Gedächtnis auftreten, so die führende Autorin Laura Mickes.
In weiteren Experimenten gingen die Forscher dem Grund für ihre Ergebnisse nach. Zum einen seien Facebook-Einträge oft eigenständige Informations-Einheiten mit Klatsch-Charakter und damit leichter zu merken. Ein allgemeineres Phänomen sei jedoch die Tatsache, dass Online-Posts in einem für das Gedächtnis bequemem Format daherkommen – sie sind spontan, nicht überarbeitet und dichter an der Alltagssprache. Ähnliches gelte auch für Nachrichten auf Twitter oder Kommentare unter Online-Artikeln, so die Forscher. An Sätze, die leicht und schnell geschrieben werden, erinnert man sich auch leichter, lautet das Fazit. Dies stellt die Annahme auf den Kopf, dass die enorme Fülle der oft trivialen Informationen in sozialen Netzwerken oder Portalen dazu führt, dass Nutzer das Gelesene direkt nach dem lesen schon wieder vergessen haben.
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hh