Senioren

10 Fragen zum Erkennen einer Demenz

PZ/NAS  |  10.01.2025

Eine frühe Diagnose ist bei Demenz sehr wichtig: Nur so kann eine Therapie frühzeitig beginnen, um Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen möglichst lang zu bewahren. Doch wie erkennt man Demenz in einem frühen Stadium – und was ist dann zu tun?

Älterer Mann, schaut ernst in die Ferne.
Demenz oder Altersvergesslichkeit? Es gibt einige Anhaltspunkte, die bei einer ersten Einordnung helfen.
© PIKSEL/iStockphoto

Alzheimer-Demenz ist nicht heilbar. Ein früher Therapiestart mit bestimmten Medikamenten, sogenannten Antidementiva, ist dennoch sinnvoll, da sich das Fortschreiten der Erkrankung damit verzögern lässt, betonte die Neurologin Dr. Silke Wunderlich vom Klinikum rechts der Isar der TU München bei einer Fortbildungsveranstaltung der Apothekerkammer Hamburg und der Landesgruppe Hamburg der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG).

Altersvergesslichkeit oder echte Demenz?

Wunderlich gab einige Tipps, um eine normale, altersbedingte Vergesslichkeit von einer möglichen Demenz zu unterscheiden. Bei Altersvergesslichkeit sei das semantische Gedächtnis erhalten und eher das Langzeitgedächtnis beeinträchtigt. Bei einer Alzheimer-Demenz dagegen sei zuerst das Kurzzeitgedächtnis betroffen – es werden z.B. Dinge verlegt oder der Herd angelassen. Wortfindungsstörungen, ungewohnte Formulierungen und auch Geruchsstörungen seien ebenso typisch.

Angehörige können auf Auffälligkeiten im Gespräch achten: Wiederholt sich der Patient häufig? Hat er Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden? Hat er Schwierigkeiten beim Zahlvorgang? Das spreche Wunderlich zufolge für eine Demenz. Das gelte auch, wenn die Gedächtnisstörungen mit der Zeit immer deutlicher werden oder etwa eine mangelnde Urteilsfähigkeit hinzukommt, z.B. das Tragen wetterunpassender Kleidung.

10 Fragen bei Demenzverdacht 

Weitere Orientierung bieten folgende zehn Fragen (basierend auf einem Demenz-Selbsteinschätzungstest der Demenzhilfe Deutschland), die ein Patient mit nie (0 Punkte), selten (1 Punkt) gelegentlich (2 Punkte), oft (3 Punkte) oder ständig (4 Punkte) beantworten soll.

  • Haben Sie Schwierigkeiten, sich neue Dinge zu merken?
  • Haben Angehörige/Freunde die Bemerkung gemacht, dass Ihr Gedächtnis schlechter geworden sei?
  • Haben Sie Probleme, enge Freunde und Verwandte zu erkennen?
  • Fällt es Ihnen im Alltag schwer, gewohnte Aufgaben zu erledigen?
  • Verlieren Sie beim Lesen in einer Zeitung oder in einem Buch den roten Faden?
  • Vergessen Sie den aktuellen Wochentag?
  • Verlegen Sie Gegenstände beziehungsweise legen diese an ungewöhnlichen Orten ab?
  • Fällt es Ihnen schwer, sich in Ihrer gewohnten Umgebung zurechtzufinden?
  • Vermeiden Sie soziale Aktivitäten, die Ihnen früher wichtig waren?
  • Sind Sie misstrauisch, ängstlich und leiden Sie unter Stimmungsschwankungen?

Liegt der Punktwert bei mehr als 15, ist ein Besuch beim Hausarzt ratsam.  

Was macht der Hausarzt bei Demenzverdacht?

Der Hausarzt wird den Pateinten körperlich untersuchen, Begleitsymptome wie Depressionen und Angst erfragen, neuropsychologische Tests sowie kognitive Kurztests durchführen, aber auch die Angehörigen-Einschätzung berücksichtigen und einen Blick auf die bestehende Medikation werfen. Auch ein ausführliches Blutbild gehört dazu, um beispielsweise eine Schilddrüsen- oder Elektrolytstörungen auszuschließen. Zu einer finalen Diagnose gehöre Wunderlich zufolge auch ein bildgebendes Verfahren, um andere Erkrankungen auszuschließen und zu differenzieren, welcher Demenztyp vorliegt. 

 

 

 

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