07.12.2018
Eine Tagebuch-Studie des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung zeigt: Für die Erholung nach einem anstrengenden Arbeitstag ist es besser, sich nach Feierabend nicht ins Schneckenhaus zurückzuziehen, sondern angenehmen Aktivitäten nachzugehen, die für Ablenkung sorgen.
Der Arbeitsalltag hält viele Herausforderungen bereit: sei es, sich im Großraumbüro zu konzentrieren, schwierige Aufgaben zu bewältigen oder stets freundlich im Umgang mit Kunden zu sein. Die aktuelle Studie zeigt, dass sich ein solch anstrengender Arbeitstag direkt auf das Wohlbefinden in der Freizeit am Abend auswirkt. Aus Erschöpfung bleiben jedoch häufig Aktivitäten aus, die der Erholung dienen. Studienautorin Lilian Gombert vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Technischen Universität Dortmund erklärt, warum das ungünstig ist: „Wenn man am Feierabend einem Hobby nachgeht, Sport treibt oder Freunde trifft, rückt das bei der Arbeit Erlebte in den Hintergrund. Das schafft nach einem anstrengenden Arbeitstag die benötigten Freiräume für Erholung.“
Den Umfrageergebnissen zufolge bearbeiten 68 Prozent aller Angestellten während ihres Arbeitstages Anfragen von Kunden, und 31 Prozent müssen regelmäßig ihre Emotionen unterdrücken. Viele Arbeitnehmer hoffen, sich im Urlaub endlich von diesen Anstrengungen erholen zu können. Die Studie deutet jedoch darauf hin, dass es besser ist, die Erschöpfung nach Feierabend kurzfristig durch bewusstes Abschalten und Erholung auszugleichen. Mit dem Arbeitgeber vereinbarte Regeln im Umgang mit der Erreichbarkeit per E-Mail und Telefon nach Feierabend könnten dabei hilfreich sein.
An der Studie nahmen 86 Personen teil, die an zehn aufeinanderfolgenden Tagen zweimal täglich Angaben zu ihrer Arbeitsbelastung machten, ihrem Wohlbefinden und dazu, wie gut sie am Abend abschalten konnten.
ZOU