WohlfühlenGesundheit

Sauna bei Diabetes: Schwitzen für die Gesundheit

ZOU  |  16.11.2023

Regelmäßiges Saunieren freut das Immunsystem und die Seele. Auch Menschen mit Diabetes profitieren. Es gilt jedoch, ein paar Dinge zu beachten.

Ältere Frau in der Sauna.
Saunieren tut Körper und Seele gut. Wer unter chronischen Erkrankungen wie Diabetes leidet, muss jedoch einiges beachten.
© kzenon/iStockphoto

Die Sauna ist hierzulande beliebt. Millionen Menschen schwitzen regelmäßig. Kein Wunder: Das Schwitzbad mit anschließender Abkühlung und Ruhephase wirkt wie ein entspannender Wellness-Kurzurlaub. Saunieren fördert auch die Gesundheit. Laut Deutschem Wellness Verband hat das Saunabad viele Vorteile, darunter eine verbesserte Durchblutung der Haut. Diese wirkt sich positiv auf trockene Haut aus, Schweiß und abfließender Talg reinigen die Haut parallel.

Der Wechsel von Wärme- und Kältereizen gewöhnt den Körper zudem daran, sich schneller auf veränderte Temperaturen einzustellen. Die Körperinnentemperatur erhöht sich um 0,5 bis etwa 1 Grad Celsius. Die Folge: ein gestärktes Immunsystem

Vorsorge statt Nachsicht

Nicht jeder kann aber bedenkenlos in die bis zu 100 Grad heiße Sauna gehen. Bei Infekten und Fieber muss die Saunatür geschlossen bleiben. Auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsie und offenen Wunden gilt es, darauf zu verzichten. Menschen mit Diabetes sprechen vorab am besten mit ihrem Arzt. Denn Folgeschäden des Diabetes wie Nervenschäden in den Füßen oder auch Organen können beim Saunabesuch für Probleme sorgen. So reagiert der Körper mitunter nicht mehr ausreichend auf die Temperaturunterschiede und die damit verbundene Belastung des Herz-Kreislauf-Systems. Bei der sogenannten peripheren Neuropathie spüren die Füße oft kaum noch Schmerz. Betroffene könnten sich dann unbemerkt auf den heißen Saunabänken verbrennen.

Für Menschen mit Diabetes, die in die Sauna gehen, empfiehlt die Deutsche Diabetes-Hilfe, einige Grundregeln zu beachten: Der Magen sollte weder voll noch leer sein, und drei Saunagänge à maximal 15 Minuten genügen. Menschen, die Insulin spritzen oder Sulfonylharnstoffe einnehmen, gehen am besten nicht allein in die Sauna und behalten ihren Blutzuckerspiegel im Blick. Das heißt: vor und gegebenenfalls auch zwischen und nach den Saunagängen den Blutzucker messen. Experten raten zu einem Wert von über 110 mg/dl (6,1 mmol/l) vor und während des Saunagangs.

Übrigens: Insulin wirkt bei Wärme schneller und stärker. Es sollte nicht direkt vor dem Saunagang gespritzt werden. Außerdem hilft es, Spritzstellen wie den Oberschenkel oder das Gesäß für kurz wirksames Insulin zu nutzen, um die Wirkung zu verlangsamen, sowie auf einen sonst üblichen Spritz-Ess--Abstand zu verzichten. Hypohelfer wie Traubenzucker oder entsprechende Getränke immer bereithalten. Diabetes erhöht zudem das Risiko für Kreislaufprobleme. Daher gilt folgende Empfehlung: statt eines Kaltwasserbads nach dem Saunagang lieber an die frische Luft gehen und sich dann mit einem kalten Guss abkühlen, beginnend bei den Füßen.

Glukosesensoren funktionieren meist nur in bestimmten Betriebstemperaturbereichen. Hier immer die Herstellerangaben berücksichtigen und im Zweifel durch blutiges Messen den Wert abgleichen. Abkoppelbare Insulinpumpen unbedingt zum Saunieren abnehmen. Sonst verliert das Insulin durch die hohen Temperaturen seine Wirkung.

Allgemeine Regeln

Ob mit oder ohne Diabetes: Es gibt zudem ein paar allgemeine Regeln. Zentral ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Denn die Verluste von Wasser und Mineralstoffen müssen wieder aufgefüllt werden – im Idealfall mit Wasser oder stark verdünnten Saftschorlen. Und schließlich gilt: Die letzten Minuten am besten im Sitzen verbringen. Das gewöhnt den Kreislauf wieder behutsam an die Aufrechthaltung.

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