04.08.2020
Lange dachte man, dass eine Fettleber, die nicht durch Alkohol hervorgerufen wurde, vorwiegend stark übergewichtige Personen, Typ-2-Diabetiker und Menschen mit Fettstoffwechselstörungen bekommen. Japanische Forscher zeigten nun, dass etwa ein Viertel der Normalgewichtigen ebenfalls ohne übermäßigen Alkoholgenuss eine Fettleber haben.
In Asien lebende Menschen sind seltener fettleibig als Europäer oder Amerikaner, aber trotzdem leiden sie häufig an einer nicht von Alkohol verursachten Fettleber. Wie es dazu kommt, war bislang unbekannt. Forscher der Universität Tsukuba haben nun festgestellt, dass etwa ein Viertel der untersuchten normalgewichtigen Studienteilnehmer eine Fettleber hatte, die nicht mit Alkohol zusammenhing. Sie hatten im Vergleich zu stark übergewichtigen Fettleber-Patienten weniger Muskelmasse und -kraft, während die Menge an Leberfett bei ihnen moderat erhöht war. Betroffene Frauen hatten auch häufiger eine Fettansammlung in den Muskeln.
Wenig Muskelmasse ist ein Risiko
„Dies sind bemerkenswerte Ergebnisse, die wichtige Unterschiede zeigen, wie sich eine nicht durch Alkohol bedingte Fettleber bei normalgewichtigen Männern und Frauen präsentiert. Unsere Ergebnisse bieten einen neuen Einblick in die Faktoren, die die Entwicklung solch einer Fettleber bestimmen“, sagte Professor Junichi Shoda, der die Studie zusammen mit Kollegen im Fachmagazin „Hepatology Research” veröffentlichte.
Zuvor wusste man bereits, dass wenig Muskelmasse und viel Bauchfett starke Risikofaktoren für die Entwicklung einer Fettleber sind. Bei Normalgewichtigen war dies jedoch noch nicht untersucht worden. Deshalb hatten die Forscher 404 Patienten mit einer nicht durch Alkohol hervorgerufenen Fettleber ihrem BMI entsprechend in Gruppen mit Normal-, Übergewicht und Fettleibigkeit eingeteilt und diese untereinander sowie mit 253 normalgewichtigen Personen ohne Fettleber verglichen.
ZOU