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Flughafen-Toilette: Hier steigen Keime um

16.11.2016

Ankunft, Einchecken, Abflug und dazwischen noch mal schnell aufs Klo: Die Flughafen-Toilette ist hochfrequentiert – nicht nur von Menschen. Wenn wir verreisen, tun wir das nicht alleine. Abgesehen von anderen Fluggästen begleiten uns Millionen mikroskopisch kleiner Passagiere. Und ein beliebter Umsteigepunkt ist offenbar die Flughafen-Toilette.

An der Flughafentoilette tummeln sich unzählige Keime.
Am Flughafen tummeln sich nicht nur unzählige Passagiere, sondern auch Keime aus vielen verschiedenen Ländern.
© Ekaterina Pokrovsky - Fotolia.com

Auf Abstrichen von 400 inneren Toilettenkabinen-Türgriffen von 136 Flughäfen in 59 Ländern fanden die Forscher zahlreiche Keime. Besonders häufig war das Bakterium Staphylococcus aureus anzutreffen, das mit 5,5 Prozent etwa bei jeder zwanzigsten Probe auftrat, gefolgt von Stenotrophomonas maltophilia (2 Prozent) und Acinetobacter baumannii (1,3 Prozent). Dies berichten die Mikrobiologen von der Westfälischen-Universität Münster (WWU) und des Robert-Koch-Instituts in Berlin in der in der Fachzeitschrift Clinical Microbiology and Infection. Einige der gefundenen Erreger waren bereits resistent gegen herkömmliche Antibiotika. Zudem zeigte sich, dass Fluggäste solche multiresistenten Keime aus fernen Ländern mit in ihr Heimatland bringen können, diese also quasi als „blinde Passagiere“ quer durch die Welt reisen – zum Beispiel von Indien nach Frankreich. So sei einer der gefundenen MRSA-Erreger, der in einer Probe aus Paris festgestellt worden war, höchst ungewöhnlich für diese Region. „Hauptsächlich kommt er in Indien vor. Er muss also vom Menschen dorthin gebracht worden sein“, erläutert der Mikrobiologe Professor Karsten Becker.

Der Rat, den die Autoren angesichts ihrer Erkenntnis geben, ist nicht neu, aber unvermindert wichtig: „Egal an welchem Ort beziehungsweise Örtchen: Das gründliche Händewaschen nach der Toilettenbenutzung ist ein Muss“, sagt Becker. Auf öffentlichen Toiletten sollte der Hautkontakt mit Oberflächen so gering wie möglich gehalten werden. Die alternative Nutzung eines alkoholischen Händedesinfektionsmittels statt Seife könne hier – nicht aber im normalen häuslichen Umfeld – sinnvoll sein, so der Wissenschaftler.

HH

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