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Gebrochener Arm: Ultraschall reicht zur Diagnose

NAS  |  24.08.2023

Unterarm- oder Ellenbogenbrüche können per Ultraschall verlässlich diagnostiziert werden. Damit könnte vielen Menschen eine Röntgenuntersuchung und damit eine unnötige Strahlenbelastung erspart bleiben. Dies berichtet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nach einer umfangreichen Studienanalyse.

Arzt, macht eine Ultraschalluntersuchung des Arms.
Mit Ultraschall lassen sich Knochenbrüche am Unterarm in der Regel gut diagnostizieren.
© Ivan-balvan/iStockphoto

Ein gebrochener Arm kommt gerade bei Kindern und Jugendlichen häufig vor: Etwa 80 Prozent der Knochenbrüche betreffen die Arme, vor allem den Unterarm am Handgelenk. Bei einem solchen Verdacht kommt aktuell routinemäßig zunächst eine Röntgenuntersuchung zum Einsatz. Diese könnte man sich in vielen Fällen sparen, berichtet das IQWiG: Eine Fraktur des Unterarms oder Ellenbogens lässt sich genauso gut per Ultraschall erkennen – und zwar ohne die Strahlenbelastung eines Röntgenapparats. Gerade für Kinder bieten Ultraschalluntersuchungen Vorteile: Sie sind strahlenempfindlicher als Erwachsene und Knochenbrüche kommen bei ihnen häufiger vor. Ihr Risiko für mehrere Röntgenuntersuchungen im Laufe der Zeit ist somit höher und damit auch für die Strahlenbelastung insgesamt.

Fast jeder vierte Arzt nutzt bei einem Verdacht auf Knochenbruch bei Kindern bereits Ultraschall zur Diagnose. Neben dem Vermeiden von Strahlenbelastung bietet sie praktische Vorteile: Mit dem Schallkopf lässt sich die Extremität in einer schmerzarmen Entlastungshaltung umfahren. Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung können die Kinder bei der Ultraschalluntersuchung außerdem auf dem Schoß der Eltern sitzen bleiben. Eine anschließende Röntgenuntersuchung ist nur notwendig, falls sich im Ultraschall ein Knochenbruch zeigt oder das Ultraschallergebnis nicht eindeutig ist. Damit könnte vielen Kindern eine Röntgenuntersuchung erspart bleiben: Den Studienergebnissen zufolge zeigt sich bei etwa der Hälfte aller Kinder mit Verdacht auf einen Knochenbruch keine Fraktur.

Für die Bewertung untersuchte das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses Daten aus 28 Studien. Dabei zeigte sich, dass ein Knochenbruch mithilfe eines Ultraschalls bei 19 von 20 Kindern initial richtig erkannt wurde. Dass umgekehrt bei 1 von 20 Kindern die Fraktur übersehen würde, erscheint medizinisch vertretbar, weil es sich um einfache Brüche handelt, die nur äußerst selten Komplikationen verursachen und in der Regel spätestens nach wenigen Tagen wegen Symptomen doch diagnostiziert werden. Im Vergleich zur üblichen Röntgendiagnostik sieht das IQWiG daher insgesamt einen Hinweis auf einen höheren Nutzen des Ultraschalls zur Diagnostik von Brüchen am Unterarm oder am Ellenbogen.
 

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