04.04.2014
Psychologen von der Michigan State Universität in den USA hatten in einer Studie untersucht, wie sich Gehirnreaktionen von Optimisten und Pessimisten unterscheiden. "Dabei haben wir zum ersten Mal einen Gehirn-Marker gefunden, bei dem sich negativ denkende Menschen von positiv denkenden unterscheiden", sagt Studienleiter Jason Moser. Gemeinsam mit Kollegen hatte er rund 70 Studienteilnehmerinnen zunächst einschätzen lassen, ob sie eher positiv oder eher negativ und sorgenvoll denken, und ihnen danach verschiedene, negative Bilder gezeigt. Auf diesen war beispielsweise zu sehen, wie ein Mann einer Frau ein Messer an den Hals hielt. Die Teilnehmerinnen sollten sich dann eine positive Wendung der Szene vorstellen, zum Beispiel, dass sich die Frau von dem Mann befreien und entkommen konnte. Gleichzeitig maßen die Forscher die Hirnaktivität der Frauen.
Das Ergebnis: Frauen, die sich selbst als optimistisch eingestuft hatten, wiesen eine deutlich geringere Hirnaktivität auf als Pessimistinnen. Und bei Frauen, die negativ dachten, verstärkte sich die Aktivität paradoxerweise sogar noch, wenn sie ihre negativen Emotionen unterdrücken sollten. Es fiel ihnen offenbar schwerer, sich für eine negative Situation einen positiven Ausgang vorzustellen. "Tatsächlich scheinen sich die negativen Gefühle zu verstärken, wenn die Frauen dazu aufgefordert werden, positiv zu denken", sagt der Psychologe. Der gut gemeinte Rat, sich keine Sorgen zu machen oder etwas positiv zu sehen, helfe einem pessimistischen Menschen daher nicht immer weiter. "Ein besserer Weg wäre zum Beispiel, den Freund dazu zu ermutigen, über ein Problem auf eine andere Weise nachzudenken und andere Strategien anzuwenden", sagt Moser.
HH