08.06.2017
In zwei Studien mit fast 280.000 Teilnehmern kamen die Forscher um den Psychologen William Chopik zu dem Ergebnis, dass Freundschaften im Laufe eines Lebens immer wichtiger für das persönliche Wohlbefinden und die Gesundheit werden. Dies gilt besonders für ältere Menschen, bei denen Freunde sogar wichtiger sein könnten als Familienmitglieder, schreiben Chopik und sein Team im Fachblatt Personal Relationships. Wie aus ihrer ersten Studie mit über 270.000 Teilnehmern aus 100 Ländern hervorging, standen sowohl familiäre als auch freundschaftliche Beziehungen mit einer besseren Gesundheit und einem besseren Wohlbefinden in Zusammenhang. Im fortgeschrittenen Alter ließen dagegen nur Freundschaften eine Prognose für beides zu. In der zweiten Studie hatten sich die Forscher dem Einfluss von Freunden auf die Gesundheit ältere Menschen gewidmet. Wie sie berichten, war der Einfluss von Freundschaften sehr deutlich: Wurden Freunde als belastend empfunden, waren Studienteilnehmer häufiger chronisch krank. Waren Freunde dagegen eine Unterstützung, fühlten sich die Teilnehmer glücklicher.
Das Freundschaften im späteren Leben zum Teil sogar wichtiger werden als die Familie, könne damit zu tun haben, dass Freundschaften optional seien, so die Forscher. Mit der Zeit behielten wir die Freunde, die wir mögen, während wir Freundschaften, die uns nicht gut tun, aufgeben. Freunde könnten zudem für Menschen eine Unterstützung sein, die keinen Partner haben oder die ihrer Familie nicht zur Last fallen wollen, und sie könnten gegen Einsamkeit helfen. Ein paar gute Freunde um sich zu haben, könne einen immensen Unterschied für die Gesundheit und das Wohlbefinden machen, so die Wissenschaftler. Deshalb sei es wichtig, in die Freundschaften zu investieren, die einen am glücklichsten machten.
HH