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30.11.2023
Produkte für Haare können flüchtige Substanzen enthalten, die verstärkt beim Erhitzen – wie bei der Verwendung von Lockenstäben oder Glätteisen – in die Umgebungsluft übergehen. Insbesondere Siloxane, die das Haar glänzen lassen und glätten, können die Luftqualität deutlich beeinträchtigen.
Für ihre Experimente richteten die Wissenschaftler ein Tiny House ein, in dem die Teilnehmenden ihre gewohnten Haarpflegeprodukte und -geräte verwendeten. Dabei wurde die Konzentration flüchtiger Substanzen in Echtzeit durch ein Massenspektrometer erfasst.
Die Daten zeigten rasante Veränderungen in der Luftzusammensetzung im Haus, für die vor allem Siloxane verantwortlich waren. Der Produkttyp, die Haarlänge und die Art und Temperatur des Stylinggeräts beeinflussten die Konzentrationen deutlich: Bei längerem Haar und höheren Temperaturen fanden sich mehr flüchtige Substanzen in der Luft. Die Forschenden schätzen, dass manche Personen auf diese Weise bis zu 20 Milligramm Siloxane täglich einatmen.
Aber es gibt Abhilfe: Eine Ventilation des Hauses entfernte den größten Teil der Luftschadstoffe innerhalb von 20 Minuten, nachdem die Haarpflege beendet war. Dennoch schreiben die Forschenden in dem Fachmagazin „Environmental Science & Technology“, dass es wichtig sei, Studien zu den langfristigen Auswirkungen von eingeatmeten Siloxanen beim Menschen durchzuführen, da die meisten Erkenntnisse dazu aus Tierversuchen stammten.
Schon frühere Studien haben die Mengen an Siloxanen untersucht, die aus Körperpflegeprodukten freigesetzt werden. Dabei handelte es sich jedoch meist um Produkte, die wieder abgewaschen werden und möglicherweise andere Auswirkungen haben als jene, die auf dem Haar verbleiben.
Quelle: DOI 10.1021/acs.est.3c05156