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24.02.2025 10:12 Uhr
Im Alltag nutzen viele Menschen Duftwachs, Öldiffusoren oder Lufterfrischer, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen – ohne zu ahnen, dass sie damit auch die Luftqualität in ihren vier Wänden beeinträchtigen. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Produkte flüchtige organische Verbindungen und Nanopartikel freisetzen – vergleichbar mit Emissionen von Gasherden oder Dieselmotoren.
Duftwachs wird häufig als weniger umweltschädlich als Kerzen beworben, wenn es elektrisch erhitzt wird. Doch es kann die Luft in Innenräumen verschmutzen und mehr flüchtige organische Verbindungen freisetzen als Kerzen, da sie stärker duften und auf einer größeren Oberfläche schmelzen. Diese Verbindungen reagieren mit Ozon in der Luft und bilden Nanopartikel: In der Studie waren schon nach 20 Minuten Milliarden solcher Feinstpartikel in der Luft, berichten Wissenschaftler im Fachmagazin „Environmental Science & Technology Letters“.
Risiken für die Gesundheit noch unklar
Auch wenn die Auswirkungen dieser Partikel auf die Gesundheit noch nicht völlig klar sind, sind sie klein genug, um in die Lunge zu gelangen. Frühere Studien haben Nanocluster-Aerosole mit Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Bauingenieur Brandon Boor von der Purdue University erklärte: „Wir können die frühesten Stadien der Bildung neuer Partikel beobachten, bei denen Duftstoffe mit Ozon reagieren und winzige Molekülcluster bilden. Diese Cluster entwickeln sich dann rasch weiter, wachsen und verändern sich in der Luft um uns herum.“
„Duftstoffe sind nicht nur passive Quellen angenehmer Düfte – sie verändern aktiv die Chemie der Raumluft und führen zur Bildung von Nanopartikeln in Konzentrationen, die erhebliche gesundheitliche Folgen haben können. Ein Wald ist eine unberührte Umgebung, aber wenn Sie Reinigungs- und Aromatherapieprodukte voller chemisch hergestellter Düfte verwenden, um in Ihrem Zuhause einen Wald nachzubilden, erzeugen Sie eine enorme Menge an Luftverschmutzung, die Sie nicht einatmen sollten“, ergänzte sein Kollege Nusrat Jung. Das Team hatte schon früher festgestellt, dass auch Öldiffusoren, Lufterfrischer, Desinfektionsmittel und andere Duftprodukte große Mengen Nanopartikel abgeben.
Quelle: DOI: 10.1016/j.buildenv.2024.111314