Dr. Karen Zoufal
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19.03.2021
Sogenannte Jet-Händetrockner verteilen Bakterien auf der Kleidung, und im Vergleich zu Papierhandtüchern verbleiben auch mehr Keime auf schlecht gewaschenen Händen, mit denen dann andere Oberflächen berührt werden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die in der Zeitschrift „Infection Control & Hospital Epidemiology“ veröffentlicht wurde.
Da frühere Untersuchungen gezeigt hatten, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen sich nur zu 40 Prozent richtig die Hände wuschen, haben Forscher getestet, wie sich verschiedene Methoden des Händetrocknens auf die Verbreitung von Keimen schlecht gewaschener Hände auswirken. Dafür haben Freiwillige ihre Hände mit Bakteriophagen kontaminiert. Dabei handelt es sich um Viren, die ausschließlich Bakterien befallen und für Menschen ungefährlich sind. Nach Abschütteln der Flüssigkeit haben sie ihre Hände entweder mit einem Lufttrockner oder mit Papiertüchern getrocknet und sind anschließend auf einem vorgegebenen Weg durch ein Krankenhaus gegangen.
Unterschiede sind deutlich erkennbar
Es zeigte sich, dass die Kontamination von Oberflächen, die die Freiwilligen dabei berührt hatten, nach dem Händetrocknen mit einem Jet-Trockner zehnmal größer war als mit Papiertüchern. Auch die Kleidung war stärker verunreinigt, wenn ein Lufttrockner benutzt wurde. Dies trug ebenfalls zur Verbreitung von Keimen bei.
„Basierend auf der Benutzer- und Oberflächenverunreinigung, die nach dem Händetrocknen mit Jet-Trocknern beobachtet wurde, halten wir Lufttrockner im Gesundheitswesen für ungeeignet“, sagte Dr. Ines Moura von der University of Leeds. Die Ergebnisse seien auch für öffentliche Toiletten mit hohem Besucherverkehr relevant.
Quelle: DOI 10.1017/ice.2021.43