30.03.2016
Wer zum Arzt geht, sollte Fragen zur Gesundheit im eigenen Interesse ehrlich beantworten. Doch Männer neigen eher dazu, in der Sprechstunde nicht immer die Wahrheit zu sagen. Dies könnte vielleicht auch erklären, warum Männer im Schnitt früher sterben als Frauen.
Männer sind hart im Nehmen, selbstständig und zeigen ihre Gefühle nicht – das zumindest vermittelt das traditionelle Rollenbild. Der Gesundheit tun diese Eigenschaften jedoch nicht gut, wie eine neue Studie nahelegt. Denn halten sich Männer für einen echten Kerl, neigen sie eher als Frauen oder Männer mit weniger traditionellen Ansichten dazu, Gesundheitsprobleme zu ignorieren oder den Gang zum Arzt aufzuschieben. Außerdem suchten sie sich lieber einen männlichen Arzt aus, weil sie davon ausgingen, dass Männer als Ärzte kompetenter seien als Frauen. Das berichten die Wissenschaftlerinnen der Rutgers University in New Brunswick in den Fachzeitschriften Preventive Medicine und Journal of Health Psychology.
Paradoxerweise waren diese Männer dem männlichen Arzt gegenüber aber weniger ehrlich, wenn es um ihre Symptome ging. Das habe vermutlich damit zu tun, dass sie einem anderen Mann gegenüber keine Schwäche zeigen wollen, sagt Psychologin Diana Sanchez. Dies könne sogar eine Erklärung dafür liefern, warum Männer im Schnitt fünf Jahre früher sterben als Frauen.
HH