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30.01.2025 14:00 Uhr
Eine Blasenentzündung wird meist durch Bakterien ausgelöst. „Nicht jedes Brennen in den Harnwegen ist ein unmittelbarer Grund zur Sorge. Treten aber Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit oder Blut im Urin auf, ist es wichtig, rasch zum Arzt zu gehen, um schwerwiegende Folgesymptome zu vermeiden“, rät Apothekerin Uta Ense. Gleiches gelte, wenn die Patienten Schmerzen in den Flanken verspüren: Dies sei ein Anzeichen, dass Bakterien bereits in die Niere aufgestiegen sind und dort eine Entzündung verursacht haben. Auch sollten Männer, Schwangere und Kinder unter 12 Jahren sollten beim Verdacht einer Blasenentzündung einen Arzt aufsuchen.
Zum Arzt oder in die Apotheke?
Unkomplizierte Blasenentzündungen mit leichten Beschwerden können zunächst mit Hausmitteln und rezeptfreien Medikamenten behandelt werden. Die wichtigste Verhaltensregel: Viel trinken, idealerweise zwei bis vier Liter täglich. Spezielle Blasen- und Nierentees aus der Apotheke sind hierfür gut geeignet, erklärt Ense. Auch sollten Erkrankte den häufigen Harndrang nicht unterdrücken und die Blase möglichst oft vollständig entleeren. So werden Erreger ausgeschwemmt und die Harnwege gereinigt.
Außerdem empfiehlt Emse, den Becken- und Nierenbereich mit einer heißen Wärmflasche vor dem Auskühlen zu schützen und auch die Füße warm und trocken zu halten. In der Apotheke gibt es außerdem wassertreibende Arzneimittel wie Goldrutenkraut, Birkenblätter, Schachtelhalmkraut, Brennesselkraut-oder -blätter sowie Orthosiphonblätter. Einige dieser pflanzlichen Mittel wirken zudem leicht krampflösend und entzündungshemmend. Bärentraubenblätter desinfizieren die Harnwege und können in Form von Tee, Tabletten oder Dragees eingenommen werden. Allerdings sollte die Anwendung nicht länger als eine Woche erfolgen. Schwangere, Stillende und Kinder sollten keine Bärentraubenblätter-Präparate einnehmen.
Nach drei Tagen zum Arzt
Zusätzlich können schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente wie beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. „Die medizinische Forschung empfiehlt heutzutage, bei unkomplizierten Harnwegsinfekten zunächst auf Antibiotika zu verzichten, um so das Risiko einer Resistenzentwicklung der betreffenden Bakterien möglichst gering zu halten.“, sagt Ense. Wenn die typischen Anzeichen am dritten Tag noch immer vorhanden sind oder stetig schlimmer werden, sollte man jedoch zum Arzt gehen. Dasselbe gilt, wenn die Symptome zwar abgeklungen sind, aber wieder erneut auftreten oder Blasenentzündungen regelmäßig wiederkehren.
Vorbeugen: Übertriebende Hygiene vermeiden
In den meisten Fällen ist das Bakterium „Escherichia coli“ der Auslöser für eine Blasenentzündung. Es ist ein wichtiger Teil der natürlichen Darmflora und kann bei Frauen zum Beispiel beim Sex oder auch durch eine falsche Reinigungstechnik nach dem Stuhlgang in die Harnwege gelangen. Deshalb wichtig: nach dem Sex bald zur Toilette gehen und die Blase entleeren, und nach dem Toilettengang immer von vorn nach hinten wischen. Eine gesunde Vaginalflora stellt ebenfalls eine natürliche Barriere gegen Krankheitserreger dar. Übermäßige Intimhygiene bringt diese aus dem Gleichgewicht: „Bei der Intimpflege sollte gänzlich auf Seifen verzichtet werden, um das natürliche Schutzmilieu nicht zu schädigen. Am schonendsten ist die Reinigung mit klarem Wasser“, klärt Apothekerin Ense auf.