13.11.2014
Nach einer Geburt vermittelt Hautkontakt Wärme, Nähe und Sicherheit. Dies tut sowohl der Mutter als auch dem Neugeborenen gut – und zwar auch dann, wenn das Baby durch einen Kaiserschnitt auf die Welt kommt, wie Forschende aus den USA betonen.
In einer Untersuchung hatten sie herausgefunden, dass sich die Geburtserfahrung von Frauen verbessern lässt, wenn ihnen auch nach einem Kaiserschnitt ermöglicht wird, ihr Neugeborenes ganz nah zu spüren. Frauen, die ihr Kind durch einen Kaiserschnitt zur Welt bringen, hätten häufiger Probleme mit dem Stillen, berichten die Krankenpflegerin Judith Ann Moran-Peters und ihre Mitautorinnen in der Fachzeitschrift Nursing for Women’s Health. Haut-zu-Haut-Kontakt könne dabei helfen, solche Probleme zu verringern und so das Stillen erleichtern. Der direkte Körperkontakt wirke entspannend auf Mutter und Kind, stärke die Bindung zwischen beiden und helfe dem Säugling, besser an die Brust anzudocken, so die Autorinnen. Davon abgesehen gebe es zahlreiche weitere Vorteile: Neugeborene hätten weniger Kältestress, ihre Schlafperioden seien länger, sie nähmen eher an Gewicht zu und schrien weniger, um nur einige zu nennen.
Die Autorinnen plädieren daher dafür, Mutter und Kind den Haut-zu-Haut-Kontakt auch nach einem Kaiserschnitt schnell zu ermöglichen. Mütter und Kinder würden nach dem Kaiserschnitt oft aber erst nach einer gewissen Zeit in einem gemeinsamen Raum zusammenkommen. Auch bestünden oft Sorgen hinsichtlich der Keimfreiheit nach einer OP oder dass die Mutter aufgrund der Schmerzen und Beruhigungsmittel geistig noch zu müde sei. Daher sei es nötig, dass Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen in Kliniken genauer betrachten, wie sich diese Hindernisse beseitigen lassen könnten.
HH