29.05.2019
Wie aus ihrer Befragung von 326 Patienten nach einem Herzinfarkt hervorging, hatten die meisten etwa drei Stunden verstreichen lassen, bevor sie medizinische Hilfe suchten. Einige warteten sogar mehr als 24 Stunden, so das Ergebnis der Studie, die im Fachblatt European Journal of Cardiovascular Nursing veröffentlicht wurde.
Dies hatte zum einen damit zu tun, dass Patienten die Warnzeichen für einen Herzinfarkt nicht richtig erkannt und bewertet hatten. Viele von jenen, die besonders lange gezögert hatten, nannten zudem als Grund, dass sie sich handlungsunfähig fühlten. Sie sagten beispielsweise: „Meine Symptome haben mich gelähmt“, „Ich hatte das Gefühl, die Kontrolle über mich selbst verloren zu haben, als ich die Symptome bekam“, oder „Ich wusste nicht, was zu tun ist, als die Symptome eintraten". Dr. Carolin Nymark vom Karolinska Universitätskrankenhaus in Stockholm stellt fest: „Wir wissen noch nicht, warum einige Patienten so reagieren. Es hat möglicherweise mit Angst oder Unruhe zu tun.“
Zu den Warnzeichen eines Herzinfarkts zählen mittelschwere bis schwere Schmerzen an Brust, Rachen, Nacken, Rücken, Bauch oder Schultern, die länger als 15 Minuten anhalten. Oft werden sie von Übelkeit, kaltem Schweiß, Schwäche, Atemnot oder Angst begleitet. „Eine weiteres Warnsignal ist das Gefühl, dass Sie nicht in der Lage sind, auf Ihre Symptome zu reagieren“, sagt Dr. Nymark. „Dies kann die Notwendigkeit anzeigen, einen Krankenwagen zu rufen.“
Je eher die medizinische Versorgung bei einem Herzinfarkt beginnt, umso besser lassen sich Herzmuskel und Leben retten. Nymark stellt fest: „Ignorieren Sie die Symptome nicht, die durch einen Herzinfarkt verursacht sein könnten. Rufen Sie sofort Hilfe. Es ist besser, sich zu irren, als tot zu sein.“
ZOU