22.11.2018
Die Zahl der Neuinfektionen mit HIV ist in Deutschland leicht gesunken. Das teilt das Robert Koch-Institut (RKI) anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember mit. Fatal ist jedoch, dass knapp 12.000 Menschen hierzulande mit HIV leben, ohne davon zu wissen.
Im Jahr 2017 haben sich etwa 2.700 Menschen mit HIV angesteckt. Das sind 200 weniger als im Vorjahr. „Dank der erfolgreichen Präventionsarbeit und der guten Behandlungsmöglichkeiten gehört Deutschland bereits zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa. Aber der Kampf gegen HIV und AIDS ist damit noch lange nicht vorbei“, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Deswegen hat Spahn in diesem Jahr HIV-Selbsttests für zu Hause freigegeben (aponet.de berichtete). Außerdem wurden Krankenkassen verpflichtet, ab 2019 den medikamentösen Schutz gegen eine Infektion (PrEP) für Gruppen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko zu übernehmen.
Die HIV-Selbsttests sollen vor allem Menschen ansprechen, die bisher nichts von ihrer Infektion wissen und sich demnach nicht behandeln lassen. Das betrifft hierzulande laut RKI schätzungsweise 11.400 Personen. Durch eine Therapie kann die Viruslast im Blut so weit gesenkt werden, dass die Infizierten für andere nicht mehr ansteckend sind und sogar eine weitgehend normale Lebenserwartung haben. Insgesamt lebten Ende 2017 etwa 86.100 Menschen mit HIV in Deutschland. Die größte Betroffenengruppe (53.000) sind Männer, die Sex mit Männern haben.
NK