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04.04.2023
Heutzutage können HIV-Infizierte durch antiretrovirale Therapien ein symptomfreies Leben führen. Eine Heilung, bei der HI-Viren dauerhaft aus dem Körper entfernt werden, ist jedoch weit entfernt: Die Viren „verstecken“ sich in Immunzellen und können sich von dort aus erneut ausbreiten.
Hopeaphenol ist eine natürliche Verbindung mit antiviralen Eigenschaften aus Pflanzen, die gegen HIV wirksam ist: Im Labor hörten HI-Viren nach der Behandlung mit Hopeaphenol auf, sich in menschlichen Lymphozyten (bestimmte weiße Blutkörperchen) zu vermehren. Andere Blutzellen (T-Helfer-Zellen) waren nach einer Behandlung mit Hopeaphenol in der Lage, die Reaktivierung der Viren zu hemmen.
„Das ist wichtig, weil eine Anti-HIV-Therapie zwar die Symptome stoppt, aber nicht das zugrunde liegende HIV-Reservoir beseitig, aus dem die Viren wieder auftauchen können. Das Virus ist trotz Therapie immer da und ständig ein bisschen aktiv – eine Art Rumpeln – was das Immunsystem stresst“, erklärte Dr. Ian Tietjen vom Wistar's Zentrum für Impfstoffe und Immuntherapie in Philadelphia, der die Ergebnisse zusammen mit Kollegen in dem Fachmagazin „Antimicrobial Agents and Chemotherapy“ veröffentlicht hat.
Die ständige unterschwellige Aktivität der HI-Viren in Immunzellen geht mit Entzündungen und einem höheren Risiko für Krebs, Stoffwechselerkrankungen, Herzerkrankungen und anderen Erkrankungen einher. „Wir glauben, dass Substanzen wie Hopeaphenol die Reaktivierung des HIV-Reservoirs verhindern könnten – was die Belastung des Immunsystems verringert und möglicherweise Folgeerkrankungen vorbeugt“, sagte Tietjen.