01.04.2014
Die Psychologen hatten 400 Menschen im Alter von 80 bis 98 in einem Zeitraum von sechs Jahren untersucht. Alle zwei Jahre überprüften sie körperliche und geistige Fähigkeiten der Studienteilnehmer, wie auch Veränderungen der Persönlichkeit, zum Beispiel wie extrovertiert und damit spontan und kontaktfreudig jemand ist oder wie es um die emotionale Stabilität steht. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer im Studienverlauf immer weniger extrovertiert wurden, selbst wenn sie emotional stabil blieben, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Personality.
Erstaunt waren die Psychologen, dass sie keinen Zusammenhang zwischen Extraversion und einer allgemeinen Verschlechterung der Gesundheit oder der Körperfunktionen finden konnten. Der einzige Faktor, der tatsächlich mit einer geringeren Aufgeschlossenheit, Aktivität und Geselligkeit einherging, war eine Abnahme des Hörvermögens. "Ein schlechteres Gehör beeinflusst direkt die Qualität sozialer Situationen", sagt Anne Ingeborg Berg von der Universität Göteborg. Und wenn Menschen das Gefühl hätten, dass sich die Qualität des Miteinanders und Austauschs mit anderen verschlechtere, könnte dies einen Einfluss darauf haben, wie man auf andere zugehe, wie extrovertiert man sei, so die Überlegung der Forscher.
Zwar erbringe ihre Studie noch nicht den Nachweis, dass Hörverlust die Ursache dafür sei, dass sich die Persönlichkeit im hohen Alter verändere. Doch würden die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es sei, Schwerhörigkeit bei älteren Menschen zu erkennen und zu behandeln, so die Psychologen.
HH