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20.12.2021
Ein zu hoher Spiegel an „schlechtem“ LDL-Cholesterin erhöht das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu bekommen. Da das Risiko für diese Erkrankungen zusätzlich durch weitere Faktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen und andere Vorerkrankungen gesteigert wird, gelten unterschiedliche Zielwerte:
- Bei gesunden Menschen ohne Risikofaktoren sollte das LDL-Cholesterin unter 115 mg/dl liegen.
- Bei gesunden Menschen mit einzelnen Risikofaktoren wie Übergewicht oder einem leicht erhöhten Blutdruck sollte er niedriger als 100 mg/dl sein.
- Ist das Risiko hoch, so wird ein Wert von maximal 70 mg/dl angestrebt. Das gilt zum Beispiel für Raucher und Menschen mit familiär erhöhtem Cholesterinspiegel oder ausgeprägtem Bluthochdruck.
- Bei einem sehr hohen Risiko wird versucht, das LDL-Cholesterin auf weniger als 55 mg/dl zu senken, individuell sogar manchmal noch niedriger. Darunter fallen Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten oder bei denen eine Gefäßverkalkung bekannt ist.
Sind die Werte nur leicht erhöht, so hilft es oft schon, gegebenenfalls mit dem Rauchen aufzuhören, sich mehr zu bewegen und sich mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und guten pflanzlichen Ölen gesünder zu ernähren.
Reicht das nicht aus, werden in der Regel Statine verschrieben. Diese Cholesterinsenker können über Jahrzehnte hinweg eingenommen werden und werden meist gut vertragen. Sollte es doch zu Nebenwirkungen kommen, so gibt es oft alternative Präparate. Reicht ein Statin nicht aus, um den Zielwert zu erreichen, so ist eine Kombination mit anderen Medikamenten möglich.
Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil von Zellen und wird nicht nur über die Nahrung aufgenommen, sondern auch vom Körper selbst gebildet. Wenn sich zu viel Cholesterin im Blut befindet, lagert es sich im Inneren von Blutgefäßen ab, was zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) führt.